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Neue Eiskreation im Harz Kalte Leckerei für den Hund dürfte auch dem Herrchen schmecken

Massimo Caraccioli entwickelt in seiner Gelateria „Cuore di Panna“ in Ballenstedt immer wieder neue Eissorten. Seine aktuellste Kreation ist für Vierbeiner bestimmt − aber durchaus Zweibeiner-tauglich.

Von Johannes Heiroth und Paul Seifert 26.04.2024, 16:00
Kühle Erfrischung: Australian Shepherd Livio testet das Hundeeis von Massimo Caraccioli, das frisch aus der Eismaschine kommt.
Kühle Erfrischung: Australian Shepherd Livio testet das Hundeeis von Massimo Caraccioli, das frisch aus der Eismaschine kommt. Foto: Paul Seifert

Ballenstedt/MZ. - Livio schnuppert vorsichtig an der kalten weißen Kugel, die ihm Massimo Caraccioli vor die Nase hält. Der preisgekrönte Gelatiere hat eine neue Eissorte kreiert. Wenige Minuten zuvor stand er noch in der Küche seiner Gelateria „Cuore di Panna“ und mixte. Die Hauptzutaten: Apfelsaft und Frischkäse. In der großen Eismaschine wird daraus „Dog Eis“.

Der Italiener, der in Ballenstedt lebt, hat zwei Australian Shepherds, Livio und seinen Bruder Kailani. „Die Hunde sind unsere besten Freunde. Wir sollten Respekt vor den Tieren haben. Nur weil es ein Hund ist, machen wir irgendwas Schlechtes? Nein, bei uns geht das nicht so. Nur Qualität und nur Naturprodukte.“ Er selbst esse vier, fünf Kugeln Eis am Tag. Da achte er auf die Inhaltsstoffe, betont er.

Der erste Geschmackstest überzeugt

Seine neueste Kreation mischt er heute zum ersten Mal. Er schlägt sein Rezeptbuch auf: „Das Leben funktioniert nicht ohne Mathematik.“ Er hat genau berechnet, in welchem Verhältnis er die Zutaten mischen muss, denn frei nach „Backe, backe Kuchen“ funktioniere das nicht. Er gibt den Frischkäse in einen großen Metalleimer, gießt den Apfelsaft dazu. Dann holt er aus einem Schrank eine kleine, graue Schachtel.

Es geht um den Geschmack, das ganze Leben geht um den Geschmack.

Massimo Caraccioli, Eismacher

Darin liegt ein Refraktometer. Mit dem Gerät, das an ein Miniatur-Teleskop erinnert, misst Caraccioli den Zuckergehalt des puren Apfelsaftes. Dies tut er, um sicherzugehen, dass nicht zu viel Zucker im Eis ist. Schließlich nimmt er einen riesigen Rührstab zur Hand und püriert die Mischung. Ein kurzer Geschmackstest, Caraccioli ist zufrieden. Er befüllt die Eismaschine. Die ersten drei Kilogramm „Dog Eis“ sind nach wenigen Minuten fertig.

Für Vierbeiner entwickelt, dürfte das Eis aber auch Herrchen oder Frauchen gefallen, schmeckt es doch frisch, nach Apfelsaft mit einer leicht säuerlichen Unternote durch den Frischkäse.

24 Eissorten zur Auswahl

Für seine Kunden stehen 24 Eissorten zur Auswahl. Neben den Klassikern wie Vanille, Schokolade und Erdbeere erschafft er auch ausgefallenere Mischungen wie Lavendeleis, Möhreneis, Biereis... Die neuen Kreationen testen seine Gäste. „Das erste Mal teste ich selber für mich und denke, ja das wird gut. Es geht um den Geschmack, das ganze Leben geht um den Geschmack.“ Es gebe Nichts, das nicht funktioniert.

Einmal hat Caraccioli auch Barolo-Eis kreiert. Eis mit Rotwein? „Auf einem Stücken Hartkäse wird es ein Wunder, etwas Besonderes.“ Er möchte seine Gäste überraschen, sagt er. Das sei seine Arbeit und die mache er sehr gerne. Er erinnert sich, wie er für einen Wettbewerb ein Caprese-Eis gemacht hat. Dieses bestand wie der Salat aus Tomaten, Mozzarella, Basilikum und Olivenöl. „Das wäre ein Eis für ein Gourmet-Restaurant gewesen“, erklärt er. Gewonnen hat er damit nicht. Man habe ihm gesagt, hätte er dieses Eis für ein Restaurant gemacht, wäre er die Nummer eins gewesen, für die Eisdiele funktioniere es nicht. Der Gelatiere sieht das ein bisschen anders; als Dessert sei das etwas Besonderes gewesen: „Es war herrlich.“

Auf die Frage, welches sein Lieblingseis ist, antwortet er: „Zitrone. Aber eigentlich auch Haselnuss, Pistazie, Stracciatella...“