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Investition der Enwi Investition der Enwi in Quedlinburg: Wertstoffhof für

Von Petra Korn 23.08.2017, 07:55
So wie in Halberstadt soll auch der geplante Wertstoffhof in Quedlinburg gestaltet werden: Abfälle wie Sperrmüll oder Grüngut werden bequem von oben in die großen Container geworfen.
So wie in Halberstadt soll auch der geplante Wertstoffhof in Quedlinburg gestaltet werden: Abfälle wie Sperrmüll oder Grüngut werden bequem von oben in die großen Container geworfen. Chris Wohlfeld

Quedlinburg/Halberstadt - Direkt hinter der Einfahrt führt eine leichte Rampe hinauf zu zahlreichen Auto-Stellflächen. Von dort aus führen Stege an die rund 40 Kubikmeter fassenden Container heran, in die ganz bequem von oben Sperrmüll, Holzmöbel, Schrott oder Grüngut eingeworfen werden können.

Während es für die Nutzer des Wertstoffhofes Halberstadt auf dem gesamten Gelände eine eigene Einbahnstraßen-Spur gibt, befahren die Unternehmen, die die Container abtransportieren und anliefern, nur den inneren Bereich.

Wertstoffhof in Quedlinburg: Erfahrungen aus Halberstadt werden beim Konzept umgesetzt

„Wir haben hier alle Vorstellungen verwirklicht, die wir aus den Erfahrungen des Betriebs unserer Wertstoffhöfe gesammelt haben“, sagt Ingo Ziemann.

Der Abteilungsleiter Entsorgung und Unternehmenskommunikation bei der Entsorgungswirtschaft des Landkreises Harz (Enwi) hat die Anlage des Wertstoffhofes konzipiert, den die Enwi in Halberstadt errichtet und 2016 in Betrieb genommen hat. Es ist der erste dieser Art.

Die Enwi plant, auch in Quedlinburg - wo es bislang keinen Wertstoffhof gibt - eine solche Anlage zu errichten. Sie soll im Gewerbegebiet Magdeburger Straße entstehen und im Herbst 2019 in Betrieb genommen werden.

Wie Ingo Ziemann sagt, wird die Enwi „gut eine Million Euro“ investieren.

Investition der Enwi: Alle fünf Jahre wird neues Konzept beschlossen

Der Verwaltungsrat des Unternehmens beschließt alle fünf Jahre ein Abfallwirtschaftskonzept. „Dabei haben wir festgestellt, dass wir im Bereich Wertstoffhöfe eine Lücke haben im Raum Quedlinburg“, sagt Ingo Ziemann.

In der näheren Umgebung gebe es in Westerhausen und Ballenstedt Höfe, die auch erhalten bleiben, wie der Abteilungsleiter unterstrich. „Dennoch halten wir es für richtig, in einem Bevölkerungszentrum wie Quedlinburg einen Wertstoffhof zu bauen.“

Mit dem Thema habe sich die Enwi bereits seit längerem beschäftigt. Nun sei über die Wirtschaftsförderung der Stadt Quedlinburg eine geeignete Fläche bereitgestellt worden.

„Wir sind offene Türen eingelaufen bei der Stadt Quedlinburg, die klar erklärt hat, dass sie das Projekt haben möchte“, sagt Ingo Ziemann.

Investition der Enwi: Städtischer Ausschuss hat Verkauf der Fläche zugestimmt

Der Wirtschafts-, Vergabe- und Liegenschaftsausschuss des Stadtrates hat auch bereits einen Beschluss zum Verkauf eines Grundstückes gefasst. Um Bebauungsgrenzen einzuhalten, werde aber noch ein Zusatzstreifen benötigt.

Wenn die Grundstücksfrage geklärt, die Fläche erworben sei, werde die Detailplanung erfolgen. „Wir haben erste Entwürfe, die mit dem realen Grundstück dann noch genau anzupassen sind“, erläutert der Abteilungsleiter. 

Vorgesehen ist, Anfang 2019 mit dem Bau zu beginnen. „Wir rechnen mit einer Bauzeit von sechs bis neun Monaten“, sagt Ingo Ziemann und verweist auf umfangreiche Baumaßnahmen vom Errichten der Rampe - „ein Bauwerk, das Stützelemente benötigt“ - über den Bau eines kleinen Sozialtraktes, das Pflastern der Flächen und das Einzäunen bis hin zu Entwässerungs- sowie Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.

Der Quedlinburger Wertstoffhof soll der zweite der Enwi mit „modernem Niveau“ sein, sagt Ingo Ziemann. Langfristig sei vorgesehen, alle acht Wertstoffhöfe entsprechend umzugestalten.

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Der Wertstoffhof, den die Entsorgungswirtschaft des Landkreises Harz (Enwi) in Quedlinburg errichten will, soll nach dem Halberstädter Modell gebaut werden. In Halberstadt gibt es bis zu 4.000 Anlieferungen pro Woche, oft sind es allein sonnabends weit über 1.000, sagt Ingo Ziemann, Abteilungsleiter Entsorgung und Unternehmenskommunikation bei der Enwi. Angenommen werden unter anderem Sperrmüll, kompostierbare Abfälle, Altglas, Altpapier, Schrott oder Elektrogeräte, die „kostenfrei“ - weil über die Abfallgrundgebühr finanziert - abgegeben werden können.

Daneben können aber auch zu festgelegten Zeiten Schadstoffe abgegeben werden. „Wir haben damit ein alternatives System aufgebaut zu der haushaltsnahen Sammlung, die wir zweimal im Jahr in jedem Ort anbieten, die aber nicht jeder nutzen kann“, erklärt der Abteilungsleiter. (mz)

Schon an der Einfahrt zum Wertstoffhof in Halberstadt stehen Enwi-Mitarbeiter den Nutzern beratend zur Seite. Über das Gelände führt ein Einbahnstraßen-System, das Anlieferung und Abfuhr voneinander trennt.
Schon an der Einfahrt zum Wertstoffhof in Halberstadt stehen Enwi-Mitarbeiter den Nutzern beratend zur Seite. Über das Gelände führt ein Einbahnstraßen-System, das Anlieferung und Abfuhr voneinander trennt.
Wohlfeld