1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. Initiative Freifunk Harz: Initiative Freifunk Harz: Von Quedlinburg bald kostenfrei ins Internet

EIL

Initiative Freifunk Harz Initiative Freifunk Harz: Von Quedlinburg bald kostenfrei ins Internet

Von Gerd Alpermann 21.07.2015, 16:17
Je mehr Router am Netz sind, desto größer die Reichweite.
Je mehr Router am Netz sind, desto größer die Reichweite. archiv Lizenz

Quedlinburg - „Der CDU-Stadtverband hat den Weg zu kostenlosem WLAN geebnet, jetzt sind die ersten Gewerbetreibenden seit wenigen Wochen bei Freifunk Harz dabei“, sagt Thomas Hohmann, der zusammen mit seiner Frau ein Modelleisenbahngeschäft und einen Imbiss in der Pölkenstraße betreibt. Freifunk Harz ist ein gemeinnütziger Verein, der kostenfreien, kabellosen Internetzugang (WLAN) bietet. „Wir wollen die Quedlinburger Null, die Einkaufsmeile, ans Netz bringen, Gewerbetreibende, Gastronomen und Hoteliers dafür gewinnen“, erklärt Steffen Taubenheim-Probst aus Wernigerode, der mit zehn weiteren Interessenten im März den Verein Freifunk Harz gegründet hat.

„Für uns ist das Angebot von kostenlosem Zugang zum Internet für unsere Gäste über WLAN ein Muss“, betont Thomas Hohmann. Je mehr sich beteiligen, um so enger sei das Netz für den Zugang gestrickt. Kosten fallen nur am Anfang an. Das sind 30 bis 50 Euro für einen Router, mit dem WLAN empfangen wird. „Firmen bieten Verträge zum Internetanschluss an. Das gibt es bei uns nicht. Wir besorgen die Router, die Empfangsgeräte, und verkaufen sie an die Interessenten“, erklärt Steffen Taubenheim-Probst .

Keine Garantie

„Der Nachteil soll aber auch genannt sein. Wir sind zwar bemüht, dass der Empfang funktioniert, können aber dafür keine Garantie geben. Dafür ist bis auf das Gerät WLAN kostenlos“, erläutert er. Weitere Vorteile von Freifunk seien aber, dass es weder eine Anmeldung, noch eine Zeitbegrenzung gebe. Er weist aber auch darauf hin, dass mit Freifunk ein unverschlüsseltes und offenes WLAN-Netz genutzt wird. Dies biete auch Gefahren, deshalb sollten keine illegalen oder verbotenen Dateien besucht bzw. runter geladen werden.

200 Meter Reichweite

Der Fachmann verweist darauf, dass die Router sich verbinden und zu Knoten für den Empfang werden. 20 bis 50 Meter ist die Reichweite in Räumen, außerhalb bis 200 Meter. „Je mehr Router in einer Straße bei Geschäftsleuten stehen, um so breiter ist Zugang ins Internet“, betont der Wernigeröder, der selbständig in der Systemadministration tätig ist.

„Auch in der Pölkenstraße haben sich die ersten Gewerbetreibenden gerade für Freifunk Harz entschieden“, weiß Thomas Hohmann. „Ich finde es gut, dass auch Geschäftsinhaber, die wenig vom Tourismus profitieren, dabei sind“, sagt er. Insgesamt sind bisher rund 20 Router im Zentrum von Quedlinburg verkauft und installiert worden. „In gut drei Wochen ist das nicht schlecht“, denkt Steffen Taubenheim-Probst. „Ob sich jemand für Freifunk Harz entscheidet, das geschieht vor allem über Mundpropaganda“, weiß er.

„Freifunk gibt es in Deutschland schon fast 20 Jahre, vor allem in Großstädten, wie München, Berlin oder Lübeck“, erklärt der Fachmann.

Die Wernigeröder arbeiten mit dem Verein Freifunk in Magdeburg zusammen, bekommen von dort Tipps und Hinweise. „In der Stadt Ballenstedt wird es bald ein Freifunknetz geben. Dies fördert die Stadt und soll touristische Sehenswürdigkeiten abdecken“, nennt Steffen Taubenheim-Probst ein Beispiel für einen breiter gefächerten Einsatz.

Informationen zum Freifunk Harz gibt es im Internet unterharz.freifunk.net. Dort ist auch die E-Mail-Adresse hinterlegt. (mz)