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Indianerdorf Plötzky Indianerdorf Plötzky: Hilfsbereitschaft nach Brand

Von Gerd alpermann 08.01.2016, 18:28
Nach einem Großbrand in der Indianerranch in Plötzky helfen auch die Quedlinburger Daniela Plaettner und Jürgen Stegmann ihrem Freund Mario Menzel. Im iPad ist die Ranch vorher und beim Brand zu sehen.
Nach einem Großbrand in der Indianerranch in Plötzky helfen auch die Quedlinburger Daniela Plaettner und Jürgen Stegmann ihrem Freund Mario Menzel. Im iPad ist die Ranch vorher und beim Brand zu sehen. Chris Wohlfeld Lizenz

Quedlinburg - Im Indianerdorf in Plötzky ereignete sich am Neujahrsmorgen gegen 5.45 Uhr ein Großbrand. Fast die ganze Anlage bis auf eine Wohnunterkunft wurden Opfer der Flammen. Die meisten Tiere des Besitzers - Pferde, Pony und Esel - verloren ihr Leben. Nur seine Hunde rettete Mario Menzel, der Betreiber des Indianerdorfs. Es befindet sich vis-à-vis einer Ferienanlage an einem See am Waldrand bei Plötzky im Salzlandkreis in der Nähe von Schönebeck.

Auch wenn Plötzky nicht gerade um die Ecke liegt, auch Quedlinburger wollen helfen, dass der Großbrand nicht das Ende des Indianerdorfes bedeutet. Daniela?????Plaettner und Jürgen Stegmann sind mit Mario Menzel seit drei Jahren befreundet. Die beiden Inhaber der Firma „Möbel und Mehr“ im Badeborner Weg lernten den Mann aus Plötzky in ihrem Geschäft kennen, als er bei ihnen ein Stück für seine Einrichtung erstand. Sie kamen ins Gespräch und merkten gleich, dass sie auf der gleichen Wellenlänge liegen. „Wir haben uns danach schon oft gegenseitig besucht“, sagt Daniela Plaettner.

Veranstaltungen für Kindergärten und Schulen

Als sie am Nachmittag des Neujahrtages von dem verheerenden Feuer erfuhren, haben sie gleich in Plötzky angerufen. Sonntag sind sie dann zu ihrem Freund gefahren. „Er ist völlig fertig, kann nicht über die Brandkatastrophe reden. Schließlich hat er fast alles verloren“, weiß Daniela Plaettner inzwischen. Besonders der Verlust der Tiere habe den 54-Jährigen hart getroffen. „Jedes der Pferde, Pony und Esel hatte von ihm einen Namen erhalten. Und ein kurzer Ruf, schon kam das jeweilige Tier zu Mario Menzel“, verweisen die beiden Quedlinburger auf die enge Beziehung zu seinen Tieren.

In seinem Indianerdorf bot er Veranstaltungen für Kindergärten und Schulen sowie für Urlauber des benachbarten Feriendorfes an. Dazu gehörten unter anderem Ponyreiten, Lagerfeuer, eine Goldwaschanlage, Bogenschießen und Tauziehen. Mehrere Tipis, also Indianerzelte, und Blockhütten hat der Besitzer selbst gebaut, auch seinen Wohnsitz, der als einziger von den Flammen verschont geblieben ist. Zu der Anlage gehörten auch ein Heuhotel und ein Saloon.

Schon kurz nach dem tragischen Ereignis boten viele Menschen vor allem über Facebook ihre Hilfe an. Daniela Plaettner hat auf Facebook eine Gruppe „Hilfe für das Indianerdorf Plötzky “ gegründet. Rund 800 Mitglieder haben sich dort bereits zusammengefunden. Sie wollen Spenden und materielle Unterstützung geben. Die Quedlinburger werden zwei Ponys für das Indianerdorf sponsern. Jürgen Stegmann ist zudem mit einem Sägewerk in der Umgebung im Gespräch, damit Mario Menzel für den Wiederaufbau seiner Anlagen das nötige Holz bekommt. „Die Spendenbereitschaft ist vielgestaltig“, sagt Daniela Plaettner. So habe ein Online-Shop Tassen mit dem Logo des Indianerdorfs im Angebot, die für 8,99 Euro verkauft werden, wobei fünf Euro dem Wiederaufbau der Anlage zugute kommen.

Daniela Plaettner und Jürgen Stegmann verweisen aber auch auf ein Konto bei der Sparkasse Jerichower Land: Wer spenden möchte, kann dies über das Spendenkonto mit den Daten IBAN DE?78?8105?4000?1505?14?45?46 und BIC NOLADE21JEL unter Verwendungszweck „Indianerdorf Menzel Plötzky“ tun. Das Konto läuft auf den Namen von Bianca Möck. (mz)