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Hotel Theophano Hotel Theophano: Der Anschubser

Von Sophie Elstner 15.11.2017, 13:52
Markus Koindek ist der neue Küchenchef im „Theophano“.
Markus Koindek ist der neue Küchenchef im „Theophano“. Chris Wohlfeld

Quedlinburg - Es gibt kaum eine Form der Gastronomie, die Markus Koindek noch nicht gesehen hat. Vom kleinen Bistro über die Systemgastronomie, eine Eventlocation mit 3.500 hungrigen Gästen bis hin zu verschiedenen Sternerestaurants.

Nun hat es den 49-jährigen gebürtigen Münchner nach Quedlinburg verschlagen.

Hotel Theophano in Quedlinburg: Neuer Schwung ist in die Küche gekommen

Seit sechs Wochen ist Markus Koindek neuer Küchenchef im Hotel Theophano, dem „Theo“, wie er es ganz liebevoll nennt. Und mit dem neuen Mann ist neuer Schwung in die Küche des historischen Gebäudes eingezogen.

„Seitdem haben wir schon eine ganze Menge anschubsen können“, verrät Koindek. Schritt für Schritt wird die Gastronomie im „Theo“ nun neu aufgestellt. Regionalität ist das Stichwort.

„Von einigen Großhändlern haben wir uns deswegen getrennt und dafür Unternehmen aus der Region ins Boot geholt“, sagt Koindek.

Darunter ist die Quedlinburger Senfmanufaktur, mit der im nächsten Jahr zwei Grillseminare geplant sind und von der alle Senfsorten bezogen werden.

Mittlerweile bäckt auch die hauseigene Konditorei mit Mehl aus der Region. „Wir werden von der Getreidemühle Schröder aus Thale beliefert“, erklärt der Küchenchef.

Das Fleisch kommt von der Landfleischerei in Wasserleben, die sogar eine eigens für das Theophano kreierte Bratwurst liefern wird.

„Gewürzt und hergestellt ganz nach unseren Wünschen“, sagt der Fachmann; zu probieren unter anderem beim Advent in den Höfen. „Wir wollten weg vom Fleisch aus Mastbetrieben. Die Qualität ist jetzt weitaus hochwertiger“, sagt Koindek.

Aus Westerhausen vom Weingut Kirmann kommen außerdem einige der edlen Tropfen, die im Restaurant ausgeschenkt werden - ab dem kommenden Jahr auch wieder im Weinkeller, der aktuell saniert wird.

Hotel Theophano in Quedlinburg: Die Suche nach einem Geflügelhof

„Im Moment sind wir noch auf der Suche nach einem Geflügelhof, der unseren Bedarf an Eiern decken kann“, sagt der Küchenchef. Und der ist nicht gering: Zwischen 500 und 1.000 benötigt das Haus pro Woche.

„Wenn das Hotel ausgebucht ist, brauchen wir schon 120, vielleicht auch 130 Frühstückseier pro Tag“, ergänzt Koindek. Seit dem vergangenen Wochenende gibt es sogar ganze Gans aus der Region - vor den Augen der Gäste am Tisch tranchiert.

Anja Schreiber, stellvertretende Hoteldirektion, ergänzt: „Die Nachfrage nach regionalen Produkten ist da. Wir möchten die Klassiker aufpeppen und dadurch aus der Masse herausstechen.“

Für Markus Koindek jedenfalls steht fest: „Fleisch ist mein Gemüse.“ Keineswegs sei er der Filet-Typ. „Lieber ein Entrecôte. Und auch zu selbst gemachter Pasta kann ich nicht Nein sagen“, lacht der gelernte Koch. Seine Lieblingsgerichte sollen in Zukunft die Küche im „Theo“ beeinflussen. (mz)