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Hollywoodstar im Harz Hollywoodstar im Harz: Clooney sagt der Region Danke

Von Ralf Böhme 24.05.2013, 13:29
Bürgermeister Denis Loeffke und der Eintrag im Goldenen Buch: „Einfach eine wunderschöne Stadt, großartig zum Wandern. Danke für alles - George Clooney“
Bürgermeister Denis Loeffke und der Eintrag im Goldenen Buch: „Einfach eine wunderschöne Stadt, großartig zum Wandern. Danke für alles - George Clooney“ Kugenbuch Lizenz

Ilsenburg/MZ - Ein schlichter Dreizeiler soll frisches Geld nach Ilsenburg spülen. Es ist das Dankeschön von Hollywood-Star George Clooney, notiert nach einem vierwöchigem Intermezzo in der Kleinstadt. „Einfach eine wunderschöne Stadt.“ Demnächst erscheint dieses Bekenntnis auf der Homepage der Harz-Kommune, die damit „offensiv um Gäste werben will“.

Bürgermeister Denis Loeffke, der den Eintrag des Schauspielers im Goldenen Buch präsentiert, spricht von einer Riesenchance. Immerhin habe man jetzt Schwarz auf Weiß, wie gastfreundlich der Harz sei. Bereits im Vorjahr kamen rund 200 000 Gäste. Da sei künftig noch mehr drin, betont der Bürgermeister. Und Zufall oder nicht, einen Tag nach Clooneys Abreise gebe es tatsächlich erste Signale für weitere Filmprojekte, die einen Blick auf Ilsenburg werfen wollen.

Clooneys Crew hatte während der Dreharbeiten für den Film „The Monuments Men“ das Hotel „Zu den Rothen Forellen“ gemietet. Matt Damon und andere Hollywood-Stars leisteten ihm dort - abgeschirmt durch einen Sicherheitsdienst -Gesellschaft. Hotel-Chef Sebastian J. Ott: „Wir haben in den Jahren zuvor Millionen investiert, jetzt zeigt sich, es hat sich gelohnt.“ Das Haus und Ilsenburg als Ganzes seien fit für große Aufträge. Es werde aber weder ein Clooney-Zimmer noch Clooney-Drinks geben. „Wir sind kein Museum, sondern bieten ein Zuhause auf Zeit - allen Gästen.“ Kamera-Teams und Techniker fanden Unterkunft in vier anderen Herbergen der Stadt. „Wir hatten eine Auslastung wie noch nie zuvor, fast 100 Prozent“, sagt der Bürgermeister. Auch gastronomische Einrichtungen und Geschäfte hätten profitieren können, vor allem von vielen Tagesausflüglern.

Auch wenn Clooney das Bad in der Menge meide, sei man laut Loeffke „wie im Hollywood-Fieber“ gewesen. „Ein richtig gutes Gefühl, angefeuert durch einzelne, wenige Glücksmomente.“ Dazu zähle das inoffizielle Basketballspiel Clooneys mit Hortkindern in der Grundschule. Und noch heute erzähle man sich, wie sein Filmpartner Matt Damon zur Walpurgisfeier im historischen Marienhof auftaucht und sich dort eine Bratwurst schmecken lässt.

Inzwischen ist in Ilsenburg wieder Normalität eingezogen. Ortschronist Werner Haberland schreibt an seinen Erinnerungen über die aufregenden Wochen. Erstes Fazit: „Wir Ilsenburger sind viel weltoffener als früher“, meint der 76-Jährige. Noch vor Jahren sei man allein auf den Dichter Heinrich Heine stolz gewesen, der den Ort in seinem Werk erwähnt. Inzwischen entdecke aber die ganze Welt die Region. „Clooney war nicht der erste Amerikaner in Ilsenburg.“ Schon einmal habe es hier einen Dreh mit dem John Goodman für den Film „Die Päpstin“ gegeben.

Und wenn es so weiter gehe, werde sie einen Englisch-Kurs an der Volkshochschule besuchen, sagt Loridana Silesu, die im Eiscafé am Tresen steht und Clooney gerne einen Espresso wie in seiner Wahlheimat Italien angeboten hätte. Doch es sei leider nur zu einer Begegnung mit seinem Hund „Einstein“ gekommen. Nun hofft die Kellnerin darauf, dass einmal ihre absolute Nummer eins den Weg nach Ilsenburg findet - der Mime Johnny Depp. Nichts ist unmöglich.

George Clooney und Matt Damon waren in Ilsenburg.
George Clooney und Matt Damon waren in Ilsenburg.
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Ilsenburgs Bürgermeister präsentiert am 24.05.2013 in Ilsenburg den Eintrag von George Clooney im Goldenen Buch der Stadt.
Ilsenburgs Bürgermeister präsentiert am 24.05.2013 in Ilsenburg den Eintrag von George Clooney im Goldenen Buch der Stadt.
dpa Lizenz