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Historisches Fest in Quedlinburg Historisches Fest in Quedlinburg: Fällt der Kaiserfrühling im Schlosshof aus?

Von Gerd alpermann 20.02.2014, 18:03
Prozession der Kaiser und Könige zu Ostern 2013. Im grünen Gewand ist Vereinsvorsitzender Detlef Massow zu sehen.
Prozession der Kaiser und Könige zu Ostern 2013. Im grünen Gewand ist Vereinsvorsitzender Detlef Massow zu sehen. Chris wohlfeld Lizenz

Quedlinburg/MZ - Der Kaiserfrühling steht vor einem Umbruch. So deutete es Detlef Massow, Vorsitzender des Vereins Kaiserfrühling, bei einem Gespräch mit der MZ an. In diesem Jahr wird aber noch einmal alles wie in den 17 Jahren zuvor nach dem bisherigen Schema ablaufen. Am Ostersonntag gibt es eine Prozession über den Schlossberg bis zum Marktplatz. Dort stellen sich die Honoratioren, die Kaiser und Könige der Ottonenzeit, vor. Damit wird der Auftakt für die Höhepunkte zu Pfingsten gegeben. Dann findet an drei Tagen im Juni das Fest mit Historienspielen und Mittelaltermarkt am und auf dem Schlossberg statt.

Bühnenprogramm auf Schlossberg noch nicht sicher

Hinter dem Bühnenprogramm auf dem Schlossberg mit weiteren Angeboten und Vorführungen steht aber noch ein Fragezeichen. Der Vorsitzende des Vereins Kaiserfrühling sieht das Problem in der Öffnung der Pastorentreppe. Die Treppe an der Nordostseite des Schlossberges, die sonst geschlossen ist, sollen die Besucher von Stiftskirche und Schlossmuseum nutzen. „Doch keiner kann verhindern, dass sie dann unentgeltlich auch die Programme des Kaiserfrühlings besuchen“, gibt Detlef Massow zu bedenken. „Das kann sich der Verein nicht leisten. Wenn wir da keine andere Regelung finden, fällt der Kaiserfrühling im Schlosshof aus. Es wird dann alles am unteren Schlossberg konzentriert - mit Abstrichen am Programm“, sagt der Vereinsvorsitzende und begründet dies damit, dass dort schon der Mittelaltermarkt stattfindet. Der Platz sei begrenzt, und für die Aufführungen gehe es ihm um die Authentizität und die richtige Atmosphäre. Die sei nur auf dem Schlossberg mit der Stiftskirche im Hintergrund gegeben. Dies sei nun einmal der Ort der Handlung.

Nach der Prozession zu Ostern findet der Kaiserfrühling zu Pfingsten am 7., 8. und 9. Juni statt. Voraussichtlich gegen 13 Uhr wird am Sonnabend die Eröffnung sein, während der Mittelaltermarkt, ausgerichtet von der Veranstaltungsagentur Coex aus Cottbus, bereits um 11 Uhr beginnt. Am Sonnabend und Sonntag wird bis gegen Mitternacht gefeiert, am Montag bis gegen 18 Uhr. Der Eintritt soll sich in der Höhe des Vorjahres bewegen, steht aber noch nicht genau fest.

Ein Höhepunkt wird wieder die Kaisertafel des Vereins Kaiserfrühling sein. Mitwirken am Kaiserfrühling wird unter anderem die Schneidlinger Ritterschaft. Um Stücke aufzuführen, kommen „Tempus Saltus“ aus Magdeburg und „Poeta Historica“ aus Naumburg nach Quedlinburg. Wieder einmal dabei ist die Gruppe Scherbelhaufen mit Mittelaltermusik. Dreimal wird es einen historischen Umzug durch die Stadt geben, um weitere Besucher Quedlinburgs zum Kaiserfrühling einzuladen. (gal)

Neue Ausrichtung ab 2015

Und da ist Detlef Massow auch schon bei der Zukunft. Der Kaiserfrühling soll inhaltlich sich auf die Darstellung der Historie konzentrieren. „Wir wollen ein Abgrenzung zu Klamauk und auch zu Mittelalterveranstaltungen, die es in vielen Orten in ähnlicher Form gibt“, betont er. Dies sei auch der Wille der zurzeit 13 Mitglieder und der über 20 weiteren Mitgestalter, die aber nicht dem Verein beigetreten sind. Vorstellungen, wie das im kommenden Jahr ablaufen soll, gibt es bereits und sind in der Diskussion. „Wir wollen uns abheben von anderen und etwas bieten, das es nur in Quedlinburg gibt“, nennt er den neuen Anspruch ab Ostern und Pfingsten 2015. Genaueres möchte er derzeit noch nicht preisgeben. Nach der Auswertung des Kaiserfrühlings 2014 im Sommer dieses Jahres will der Vereinsvorsitzende dann konkret werden.

Mitstreiter gesucht

Voraussetzungen dafür sind gegeben oder werden derzeit geschaffen. Detlef Massow, der vor zwei Jahren im Verein den Vorsitz übernommen hat, nennt den großen Kostümfundus. Er verweist auf die Zusammenarbeit mit dem Oskar-Kämmer-Sozialwerk und dem VHS-Bildungswerk. So entstehen unter anderem eine neue Bühne im Stecksystem, die leicht zu transportieren ist, und neue Kostüme. Dank des Entgegenkommens eines ehemaligen Mitbürgers hat der Verein Räume für ein neues Kostüm- und Requisitenlager gegen einen moderaten Obolus erhalten. Geplant ist auch der Aufbau einer eigenen Ritterschau-Kampfgruppe. Dank der Unterstützung von Sponsoren gebe es keine finanziellen Probleme. Dagegen fehlt es nach wie vor an Mitstreitern. „Wer Interesse an Historien- und an Rollenspielen hat, ist uns willkommen“, betont er Vorsitzende. Er sieht die Neuausrichtung auch in dem Sinn, dass es ein intensiveres Vereinsleben geben soll: „Die Mitwirkenden sollen ihren Spaß haben und über die Höhepunkte hinaus weiteres gemeinsam erleben.“