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Hexentanzplatz Hexentanzplatz: Harztiermuseum wird im Jahr 2013 eröffnet

Von Detlef Horenburg 29.08.2012, 12:33

thale/MZ. - Fein säuberlich werden aus dem Bauschutt der einst abgebrannten Walpurgisgaststätte die Feldsandsteine geborgen und in die neuen Außenmauern eingebaut.

"Es soll sich alles in die Umgebung einpassen, einen gewissen Charakter haben", sagt der gelernte Tierpfleger zu seinem Plan. Doch diese mühevolle Arbeit hält auch auf, braucht zusätzliche Zeit, wie Witzke weiß. Dazu kamen die vielen Regentage im Frühjahr, die die Bauarbeiten immer wieder verzögerten.

"Ich denke, in etwa zwei Wochen sind wir mit dem Kellerbereich fertig", meint er. Dann gehe es mit dem Ausbau zügiger voran. Die Außenwände werden mit harztypischer Holzbrettverschalung versehen und zum Abschluss bekommt das Gebäude ein Satteldach.

Der Bauherr aus Westeregeln ist seit über zwölf Jahren selbständiger Tierpräparator. Die Idee für ein Tiermuseum verfolgt er bereits längere Zeit. Die Suche für einen geeigneten Standort für seine Ausstellung war nicht einfach. Das Areal der ehemaligen Walpurgisgaststätte unweit des Eingangs zum Harzer Bergtheater bot sich nach mehreren Erkundungen als geeignet an - auch wenn es eher eine Randlage ist. "Es sollte ein Standort sein, der von Touristen frequentiert wird, sonst wäre das wirtschaftliche Risiko zu groß", bekennt der Präparator.

Seit etwa zwei Jahren entstehen nun die Exponate fürs Museum. Alle Tiere, die in Deutschland vorkommen, vom Säugetier über Vögel bis zu Fischen sollen darin gezeigt werden. Ausgestellt werden so unter anderem Präparate von Rot-, Dam- und Schwarzwild, von Muffelwild, Braunbär, Raub- und Niederwild. Dazu kommt ein nachgestellter Fluss mit den Süßwasserfischen Deutschlands und Teile der Vogelwelt.

"Ich will hier keine heile Welt zeigen, sondern so wie sie ist", bekennt Witzke. Auch für Schulklassen sollen deshalb im Museum pädagogische Begleitprojekte angeboten werden. Integriert werden so eine Pilzsammlung, Felle zum Anfassen und Lernen für Kinder, Fährtenbilder, Nistkastenbau sowie eine umfassende Schädelsammlung. Geplant sind zudem Themen wie Einbürgerung von Lachs und Stör. Auch der Elch, der ab und an einwandert, wird hier einen Platz finden.

Die bereits präparierten Tiere finden in seiner Werkstatt und seinem Haus in Westeregeln "Unterschlupf". "Das ganze Haus ist voll, sogar im Schlafzimmerschrank steht eine präparierte Eule", weiß der 41-Jährige zu berichten.

Auf dem etwa 600 Quadratmeter großen Areal, dass auf den Grundmauern der einstigen Walpurgisgaststätte entsteht, ist im Kellerbereich eine Hexen- und Mineralienausstellung geplant. "Die Höhlenmalerei werde ich selbst vornehmen", verrät Witzke, der jede freie Minute in den Aufbau des Komplexes investiert. Neben dem musealen Bereich soll ein Museumsshop entstehen, der harztypische Souvenirs, Schmuck und ähnliches anbietet. Insgesamt will der künftige Museumsbetreiber Michael Witzke dann noch zwei oder drei Vollzeitarbeitsplätze schaffen.