Harzklinikum Quedlinburg Harzklinikum Quedlinburg: Die Drei mit der Eins
Quedlinburg - Sie haben es geschafft: Drei Jahre Ausbildung, mehr als 2 200 Stunden Theorie und über 3 000 Stunden Praxis liegen hinter den 19 Absolventen – 15 Frauen und vier Männern – der Krankenpflegeschule am Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben in Quedlinburg. Am Freitag durften sie im Hotel „Schlossmühle“ ihre Abschlusszeugnisse in Empfang nehmen, überreicht durch Kathleen Hirsch, Leiterin der Krankenpflegeschule. Drei von ihnen – Cornelia Riebe, Sandra Birkner und Isabel Bolewski – haben ihre Prüfungen gar mit der Bestnote absolviert.
Drei schriftliche Prüfungen an drei aufeinanderfolgenden Tagen, eine sechsstündige praktische Prüfungssituation sowie drei an einem Tag stattfindende mündliche Prüfungen – der Weg war steinig und hart. Doch am Ende haben die drei ihr Ziel erreicht: Gesundheits- und Krankenpflegerin sein – und das mit Traumnote.
Der gewisse Anreiz
„Ich fand es immer schon schade, dass so wenigen Menschen geholfen werden kann“, sagt Cornelia Riebe. „Das war letztendlich mein Anreiz, in dieses Berufsfeld zu gehen.“ Ursprünglich wollte die 22-Jährige aus Wernigerode mit einem Faible für Biologie Medizin studieren, doch trotz eines Abi-Schnitts von 1,7 wären zunächst einige Wartesemester zu überbrücken gewesen.
Der Weg zu einem Einserzeugnis sei ein intensiver gewesen. „Vor allem vor den Prüfungen war ich ein echtes Flatterhemd“, erinnert sie sich. Teils sei ihr auch mal die Decke auf den Kopf gefallen, aber letztendlich habe sich die harte Arbeit gelohnt. Zum Start in ihr Berufsleben eingesetzt ist Cornelia Riebe ab September im Diakonie-Krankenhaus Harz in Elbingerode auf einer Station spezialisiert auf Suchtmedizin und Entgiftungen.
„In diesem Bereich fühle ich mich gut aufgehoben, aber natürlich stehe ich möglichen Weiterbildungen im Laufe der Zeit nicht im Wege.“ Nur bei einer Sache ließe sie ungern mit sich reden: „Ich fühle mich hier wirklich wohl und daheim, daher würde ich schon gerne auch in Zukunft hier in der Umgebung bleiben.“
Schon Familientradition
Durch ihre Familie in die Krankenpflege gerutscht ist Sandra Birkner. „Vom Altenpfleger bis zur Krankenschwester ist bei mir in der Familie alles vertreten“, sagt die 20-Jährige aus Ballenstedt. „Seit meinem freiwilligen sozialen Jahr am Klinikum Quedlinburg wusste ich, dass ich ebenfalls in diesem Bereich arbeiten möchte.“
Auch für sie sei die Prüfungszeit eine harte gewesen. „Vor den Prüfungen geweint, nach den Prüfungen geweint – ohne meine Eltern, meinen Freund und den Rückhalt in der Klasse wäre da gar nichts gegangen.“ Und im Haushalt sei so einiges liegen geblieben in dieser Zeit, sagt Sandra Birkner und muss dabei selbst lachen. So wie Cornelia Riebe würde auch sie beruflich gerne in der näheren Umgebung bleiben, zum Start in ihr Berufsleben wird sie im Rehabereich der Paracelsus-Harz-Klinik in Bad Suderode arbeiten.
Vorher Erfahrung gesammelt
Schon seit frühester Kindheit an Medizin studieren wollte Isabel Bolewski, doch auch sie hätte nach ihrem Abitur 2011 bis zum Studienbeginn das ein oder andere Wartesemester überbrücken müssen. „Daher habe ich ein freiwilliges soziales Jahr auf einer intensivmedizinischen Station im Klinikum Bernburg absolviert und dort viele Erfahrungen sammeln können.“ Zum Berufsstart wird die 23-Jährige aus Aschersleben auf der Intensivstation im Harz-Klinikum Wernigerode arbeiten.
„Darauf freue ich mich schon, und ich könnte mir vorstellen, dort später mal in der Notaufnahme zu arbeiten“. Ihr Gebiet sei einfach der intensiv- und notfallmedizinische Bereich, „und mein Ziel ist es, irgendwann ein Studium der Humanmedizin zu beginnen“. Dass Isabel Bolewski für „ihren“ Bereich lebt, beweisen auch ihre Aktivitäten für die Krankenpflegeschule in der Öffentlichkeitsarbeit oder auf Berufsmessen neben der Ausbildung – „ich wollte diese Arbeit einfach an junge Leute heranbringen und sie auch für dieses Berufsfeld motivieren“.
Ein Unterfangen, das der 23-Jährigen allem Anschein nach gelungen ist: „Ich bekam viel positives Feedback. Mit ihren Einserzeugnissen haben die drei jungen Damen nun den soliden Grundstein für einen erfolgreichen und vielversprechenden Einstieg in das Berufsleben gelegt. Arbeitsbeginn im Ernst des Krankenschwerster-Alltags ist für das Trio jeweils am 1. September. (mz)