Harzer Landwirtschaftsfest in Reinstedt Harzer Landwirtschaftsfest in Reinstedt: Tiere, Technik und Tradition

Reinstedt - Tausende Besucher haben am Sonntag beim 18. Harzer Landwirtschaftsfest in Reinstedt ein attraktives Programm mit Tierschauen, Technik, Informationen, Bauernmarkt und Kultur erlebt. Die farbenfrohe Parade der Sieger bei den Pferden, Rindern und Schafen gehörte zu den Höhepunkten. Auch vier Königinnen standen bei den Zuschauern hoch im Kurs: Organisator Lothar Streithoff konnte stolz die Kartoffelkönigin aus Genthin, die Bördekönigin aus Oschersleben, die Bollenprinzessin aus Calbe sowie die Deutsche Nudelkönigin aus Steuden begrüßen.
Traditionell am letzten Sonntag im Juni lädt die größte Leistungsschau der Landwirtschaft im südlichen Sachsen-Anhalt auf das Gelände des Reitclubs im Ortsteil Reinstedt der Stadt Falkenstein/Harz ein. Wilfried Feuerstack, Vorsitzender des Bauernverbandes Nordharz, hob bei der Eröffnung den Beitrag der Landwirtschaft zur Bewahrung der Kulturlandschaft, der Nutzung energetischer Ressourcen sowie der Versorgung mit gesunden Lebensmitteln hervor. „Für uns Deutsche sind volle Verkaufsregale selbstverständlich“, sagte er. Aber den nötigen Aufwand kenne heute kaum noch jemand. Sachsen-Anhalt habe beste Boden- und Klimabedingungen, der Aufwand der Erzeuger müsse jedoch auch bezahlt werden. „Tierwohl kostet“, hieß es auch bei Joachim Klette, der mit einem „Schweinemobil“ vor Ort war. Wegen der Wirtschaftsblockade gegen Russland leide der Export, und die Preise seien im Keller.
Zu Höhepunkten nicht nur für die Fachbesucher gestalteten sich wieder die Tierschauen der Landestierzuchtverbände Sachsen-Anhalts, die traditionelle Fohlenschau des Pferdezuchtvereins Ostharz, die große Fleischrinderschau des Rinderzuchtverbandes sowie der 22. Haflingertag der Interessengemeinschaft Haflinger. Die Musikshow des Hettstedter Spielmannszuges „Blau-Weiß 1919“, Landessieger in Sachsen-Anhalt, gehörte am Mittag zu den Highlights.
Mit dem „Großen Schaubild“ mit der Siegerehrung der Zuchtwettbewerbe startete das mehrstündige Schauprogramm. Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Hermann-Onko Aeikens (CDU) sprach von „Landwirtschaft zum Anfassen“, die hier geboten werde. Diesmal dürfte ein Besucherrekord erzielt worden sein. Auch die Werbung für den Berufsstand der Landwirte werde hier nicht vergessen. Die Zuchtverbände sowie die Reit- und Fahrvereine der Region präsentierten ihre Siegertiere. Traditionell endete das Programm am späten Nachmittag mit der historischen Schlepperparade. (mz)

