1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. Harz: Harz: Tunnel unter Teufelsmauer

Harz Harz: Tunnel unter Teufelsmauer

Von DETLEF HORENBURG 15.04.2011, 16:13

BLANKENBURG/MZ. - "Wir tasten uns durch die verschiedenen Planungsstufen", erklärte Norbert Zaubitzer, Leiter der Niederlassung West des Landesbetrieb Bau Sachsen-Anhalt in Halberstadt.

Derzeit sei man in der so genannten Entwurfsplanung. Dazu wurde vor gut zwei Jahren ein 300 bis 600 Meter breiter Korridor vermessen. Zuvor wurde nach den Worten des Niederlassungsleiters die "verkehrsgünstigste, wirtschaftlichste und ökologischste Linienführung" nach Raumordnungsverfahren und Umweltverträglichkeitsprüfung erarbeitet.

Die Straßenführung liege allerdings noch nicht endgültig fest, bekräftigte er mehrfach. Die Ortsumfahrung habe weiter eine hohe Priorität, erklärte Zaubitzer, da die neue, 5,3 Kilometer lange Straße täglich rund 10 000 Fahrzeuge aufnehmen muss, die die Bundesstraße 81 zwischen Hasselfelde, Blankenburg, Halberstadt sowie die B 6n nutzen. Davon sind zehn Prozent Schwerlasttransporte. In den Bundesverkehrswegeplan wurde deshalb die Ortsumfahrung Blankenburg im Jahre 2004 bereits als "vordringlicher Bedarf" eingestuft.

Der Baubeginn für das zweistellige Millionenobjekt kann dann nach "rechtskräftigem Baurecht und Bereitstellung der Baufinanzen" erfolgen. Soll heißen, es kann sich noch einige Jährchen hinziehen.

"Die neue Trasse wird dort beginnen, wo jetzt die B 6n-Auffahrt Heimburg / Pfeifenkrug ist", erläutert Arno Manthey, Fachgruppenleiter Planung, die vom LBB favorisierte Variante. Von dort geht die Umfahrung über die B 6n bis zur Abfahrt Blankenburg-Ost (Gehren). Über die alte B 6 hinweg und rechts am Blankenburger Klärwerk und am Helsunger Krug vorbei quert die zweispurige, etwa acht Meter breite Straße die alte, stillgelegte Eisenbahntrasse. Schließlich wird sie durch einen 600 Meter langen Tunnel durch den Heidelberg unterhalb der Teufelsmauer geführt, um den Höhenunterschied ohne größeren Eingriff in die Natur zu bewältigen, sagte Arno Manthey. Der Heidelbergtunnel wird unter der Straße Timmenrode-Blankenburg verlaufen und endet im Hasental. Dort wird eine ein Kilometer lange Zusatzspur - auch Kriechspur genannt - bis zur L 93 zwischen Cattenstedt und Wienrode gebaut. Die L 93 selbst soll über eine Brücke über die neue Ortsumfahrungsstraße gelenkt werden. Diese wird dann zwischen diesen beiden Orten bis zur jetzigen Kreuzung alte B 81 und Kreisstraße nach Wienrode weitergeführt. "Dort, wo wir in die Nähe von Wohnbebauung kommen, werden Schallschutzwände errichtet", so Norbert Zaubitzer.

Er kündigte an, dass die exakte Planung des Trassenverlaufes noch in diesem Jahr beendet werden soll. Dann könne das Landesverwaltungsamt im kommenden Jahr das so genannte Planfeststellungsverfahren einleiten, in dem "alle Betroffenen Einsicht in die Unterlagen nehmen und ihre Bedenken und Vorschläge äußern können", erklärte Zaubitzer zum weiteren Verfahrensablauf. Nach Abschluss des Verfahrens kann erst Baurecht erteilt werden.

Der Niederlassungsleiter kündigte aber an, bereits nach Abschluss der Planungen öffentlich in den beteiligten Kommunen das Vorhaben den Bürgern vorzustellen und zu erläutern.