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Harz Harz: Schlafen wie die Grafen

Von GERD ALPERMANN 11.01.2011, 14:32

STECKLENBERG/MZ. - Nachdem zuerst auf Ferienwohnungen das Hauptaugenmerk gelenkt worden war, gab es im vorletzten Jahr eine Umorientierung. "Doppelzimmer und Suiten sind deutlich mehr gefragt", weiß Michael Pinnow, der früher bei der Telekom arbeitete und erst 1999 das Schloss entdeckte. Doch danach war für ihn klar, dass er umsatteln würden: auf Schlossherr und Hotelier.

Im Jahre 2009 baute er die Küche aus, um aus der Pension ein Hotel werden zu lassen, das Halbpension bieten kann. Zugleich wurden aus der ersten Ferienwohnung ein Doppelzimmer sowie eine Suite. "Schlafen wie die Grafen" wird nicht nur deutlich beim Ambiente mit Stilmöbeln, sondern auch durch die Größe der Zimmer. Die Suiten bieten zum Beispiel in zwei Zimmern viel Platz als Schlaf- und Wohnraum. Antiquitäten runden das Ambiente ab.

Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, wird das Schlosshotel Stecklenberg neun Doppelzimmer und Suiten mit jeweils zwei Betten - Aufbettung aufgrund der Größe immer möglich - besitzen. Dazu kommen zwei Ferienwohnungen für vier bzw. bis zu sieben Personen. Die beiden Räume lassen sich nicht so leicht umbauen, so dass sie Hotelier Michael Pinnow weiter betreibt.

Dank vieler Stammgäste funktioniert die Werbung im siebenten Jahr des Bestehens auch im Weitersagen an Freunde oder Bekannte. Darüber hinaus wird das Hotel auf einer Internetplattform vermarktet und ist in den Touristinformationen in Quedlinburg, Thale sowie in Gernrode und Bad Suderode gelistet. Nach dem Wechsel Stecklenbergs zur Stadt Thale hofft der Hotelier auch, von dem Bekanntheitsgrad der Bodestadt zu profitieren. Mit der entstehenden Therme gebe es dort einen weiteren Anziehungspunkt, von dem das Umfeld partizipiere. Ein besonderer Trumpf des Stecklenberger Hotels mit über 1 000 Quadratmeter Fläche innen und eigener Sauna ist auch der Park mit Quelle und Teich. Er umfasst etwa 10 000 Quadratmeter.

Als Pinnow 1999 begann, das Stecklenberger Schloss aus dem Dornröschenschlaf zu reißen, war es in einem erbärmlichen Zustand. Jahrelanger Lehrstand und keine grundlegende Sanierung ließen überall Schäden entstehen. In fünf Jahren, vorwiegend in Eigenleistung, krempelte Michael Pinnow das Haus um, das am Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde und Witwensitz von Helene Bussche-Streithorst, geborene Gräfin von Hardenberg, war. Bis 1945 gehörte das Schloss der Familie Bussche-Streithorst. Danach wohnten dort Aussiedler aus Schlesien und dem Sudetenland. Unter dem Namen "Käthe Kollwitz" wurde das Schloss später Erholungsheim der Staatsgewerkschaft FDGB.

Mit der Neuausrichtung zum Hotel hat das Schlosshotel Stecklenberg jetzt von der Dehoga, dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband, eine Klassifizierung mit drei Sternen Superior, also Komfort, erhalten.