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Harz Harz: Produktion im Doppelpack

Von PETRA KORN 05.10.2011, 16:54

THALE/MZ. - Hagen Linne und Christof Schifferings, beide Geschäftsführer der Stadtwerke Thale GmbH, haben am Mittwoch gemeinsam mit Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU) zwei neue Blockheizkraftwerke offiziell in Betrieb genommen. Die beiden Anlagen befinden sich in den Heizhäusern am Tunnelweg und in der Neustädter Straße. Mit ihnen können aus Erdgas rund 2 600 000 Kilowattstunden Strom und rund 4 110 000 Kilowattstunden Wärme pro Jahr produziert werden. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von 900 Haushalten und dem jährlichen Wärmeverbrauch von etwa 350 Wohnungen. Für die Blockheizkraftwerke investierten die Stadtwerke 550 000 Euro.

Nach der Neugründung der Stadtwerke 2007 als Tochter der BS Energy wurden zunächst in den übernommenen Heizwerken die Regeltechnik erneuert und die Werke von Heizöl auf Erdgas umgestellt. Bereits damals angekündigt worden war auch die Investition in den Bau von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, sagte Linne. Die Planung erfolgte im vergangenen Jahr, umgesetzt wurde sie jetzt in der Zeit von April bis September. Hintergrund für die Investition ist zum einen die Energieeffizienz, erklärte der Geschäftsführer: "Der eingesetzte Brennstoff soll möglichst gut ausgenutzt werden." Das erfolge mit der gleichzeitigen Produktion von Strom und Wärme. Da als Brennstoff Erdgas, der kohlendioxidärmste fossile Brennstoff", eingesetzt werde, würden die neuen Blockheizkraftwerke Strom und Wärme nicht nur effizient, sondern auch umweltfreundlich liefern. Zudem wird Strom produziert, welcher in das öffentliche Netz eingespeist wird - künftig etwa 2,6 Millionen Kilowattstunden bei rund acht Millionen Kilowattstunden, die die Stadtwerke jährlich an Kunden verkaufen.

Bürgermeister Thomas Balcerowski machte deutlich, dass mit der Installation der Blockheizkraftwerke ein weiterer Punkt des 2007 geschlossenen Vertrages erfüllt wurde. Er würdigte zudem das Engagement des Unternehmens bei der Strom- und Gasversorgung. "Das ist zum Vorteil der Kunden. Als Bürgermeister sehe ich das gern", weiß Balcerowski auch, dass sich viele Bürger weiterhin mit den Stadtwerken identifizieren.

Dass in den Heizwerken investiert wurde, sieht man von außen nicht: Im Tunnelweg, wo das größere der beiden Blockheizkraftwerke vorgestellt wurde, wurde die neue Kompaktanlage in der ehemaligen Werkstatt installiert. Die ganze Technik steckt dabei in einem 3,40 Meter langen, 1,30 Meter breiten und 2,30 Meter hohen grauen, nach Vorgaben des Umweltamtes des Landkreises schallgedämmten "Schrank". Darin befinden sich ein Motor, ein Generator, Regelungstechnik und Wärmetauscher, listete Andreas Klonnek, technischer Mitarbeiter bei BS Energy, auf. Der über Erdgas angetriebene Motor dreht den Generator, der Strom erzeugt. Dieser Strom wird zu 100 Prozent in das öffentliche Netz eingespeist, während die entstehende Abwärme zu 100 Prozent in das Fernwärme-Netz der Stadtwerke eingespeist wird, sagte Klonnek. Beide Anlagen sind so konzipiert, dass sie das ganze Jahr über - vollautomatisch und fernüberwacht - laufen. Mit der Wärme werden die Wohngebiete Auf den Höhen und Blankenburger Straße versorgt, wo beispielsweise im Sommer auch für die Warmwasserbereiter Wärme benötigt wird. Reicht im Winter die in den Blockheizkraftwerken erzeugte Wärme nicht aus, werden die Kessel in den Heizwerken zugeschaltet.