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Harz Harz: Flammen vernichten Halle

Von HOLGER HADINGA 17.06.2011, 08:57

THALE/MZ. - Beißender Qualm und Flammen. Meterhoch steigt eine schwarze Rauchsäule aus einer Lagerhalle in der Thalenser Kahlenbergstraße auf. Feuerwehrleute rollen Schläuche aus, fahren die Drehleitern aus - dann prasseln Unmengen von Wasser auf das Gebäude herab. Vor dem Gelände stehen Männer und Frauen aus angrenzenden Häusern, die sich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten. Einige sind nicht direkt betroffen, der Lärm und die Kunde vom Feuer haben sie angelockt.

Der Brand ist Freitagvormittag auf dem Gelände der HKB (Harzer Komponentenfertigung Benneckenstein, Zweigniederlassung Thale) ausgebrochen. Mieter auf dem Areal ist die GFA (Gesellschaft für Arbeitsförderung). GFA-Geschäftsführer Hans-Peter Bergmann entdeckte den Brand gegen 9.30 Uhr: "Zuerst war es zarter Rauch. Wir haben dann zu viert sieben bis acht Feuerlöscher abgeschossen. Das hat nichts genützt, und ich habe die Feuerwehr alarmiert."

Erleichtert zeigte sich Bergmann darüber, dass niemand verletzt wurde. Der Geschäftsführer erklärte, dass in der Halle ältere Möbel abgestellt waren. Zu DDR-Zeiten war hier eine Blechverarbeitung angesiedelt, die unter anderem Pflegebetten hergestellt hatte.

Mitarbeiter berichten

"Ein Kollege kam auf einmal angerannt und sagte, dass wir alle raus sollen. Von einem Feuer haben wir bis dahin nichts mitbekommen. Auch eine Explosion gab es nicht", beschreibt eine Angestellte die Situation. Ein anderer Mitarbeiter sagt: "Mein Chef kam plötzlich und rief 'Feuerlöscher!' - mehr weiß ich nicht."

Die Rauchwolke breitete sich schnell über der Stadt aus und war schon von weitem zu sehen. "Ich habe etwa um halb zehn von meinem Fenster aus eine helle Rauchsäule gesehen. Dann wurde sie schwarz. Zuerst dachte ich, dass es in einer Gartenanlage brennt", so Heike Störger, die in der Uferstraße wohnt.

Am Einsatzort war unter anderem Steffen Frömberg, Zugführer der Freiwilligen Feuerwehr Thale: "In der Zeit von 6 bis 17 Uhr ist es schwierig, die Leute zu bekommen, weil viele tagsüber arbeiten. Aber wir waren trotzdem schnell beim Brand." Nach ungefähr anderthalb Stunden war das Feuer gelöscht. Die Feuerwehrleute legten über die Halle einen so genannten Schaumteppich, um die Flammen und danach eventuell noch vorhandene Glutnester zu ersticken. Punkt 11.21 Uhr ging die Meldung an die Leitstelle: "Alles unter Kontrolle."

Die Anstrengung stand den Feuerwehrkameraden nach ihrem Einsatz in der Kahlenbergstraße förmlich ins Gesicht geschrieben. Sie nahmen auf dem Firmengelände Platz, nahmen ihre Ausrüstung in Augenschein - und eins durfte bei den Temperaturen um 25 Grad Celsius natürlich nicht fehlen: reichlich Mineralwasser. "Wir haben verhindert, dass die Flammen auf andere Gebäude auf dem Gelände übergegriffen haben. Die Zusammenarbeit der freiwilligen Feuerwehren war ganz souverän", schätzt der Thalenser Stadtwehrleiter und Einsatzleiter vor Ort, Rainer Braune, ein.

Weil das Dach der etwa zehn Meter hohen und rund 300 Quadratmeter großen Halle eine alte Teerbeschichtung hatte, bildeten sich laut Braune giftige Dämpfe. "Das war schon ziemlich gefährlich." Um eventuelle Glutnester unter Kontrolle zu haben, steht eine Brandwache bereit. Der entstandene Sachschaden beträgt schätzungsweise 25.000 Euro. Das sind die Abrisskosten.

Zehn Wehren im Einsatz

Am Brandort waren rund 100 Feuerwehrleute aus Thale, Neinstedt, Quedlinburg, Warnstedt, Bad Suderode, Gernrode, Blankenburg, Cattenstedt, Wienrode sowie Timmenrode. Zum Einsatz kamen 19 Fahrzeuge und drei Drehleitern.

Jetzt hat der Kriminaltechnische Dienst seine Arbeit aufgenommen, um nach der Brandursache zu forschen.