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Harz Harz: Doppelt Grund zu feiern

Von PETRA KORN 21.11.2011, 17:39

BALLENSTEDT/MZ. - Wahrung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen - das ist der Leitspruch des Malteser Ritterordens; dieser wurde 1048 in Jerusalem gegründet, um kranke Pilger im Hospital zu pflegen, sagte Peter Albrecht. Der promovierte Kinderarzt, der zu den Gründungsmitgliedern der Malteser in Ballenstedt gehört, blickte in seiner Festrede auf die Geschichte des Hilfsdienstes und insbesondere in den vergangenen zwei Jahrzehnten im Ostharz zurück.

Gründung im November 1991

Seit 1953 gibt es die Malteser in Deutschland. Nach der Wende wurde es auch den Christen in den neuen Bundesländern möglich, sich mit ihrer Hilfsbereitschaft einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren, sagte Albrecht weiter. So hatte eine Gruppe der katholischen Gemeinde Ballenstedt überlegt, wie man sich engagieren könne - die Idee, auch hier einen Malteser Hilfsdienst anzubieten, entstand. Unterstützung erhielten die Ballenstedter von den Maltesern Warstein-Belecke, die sie ehrenamtlich schulten und bis zur Gründung der Malteser Ortsgliederung Ballenstedt am 20. November 1991 begleiteten.

Die erste Dienststellenleiterin Regina Röhl koordinierte die Arbeit von zu Hause aus, sagte Peter Albrecht weiter. Zu dieser Arbeit gehörten das Essen auf Rädern ebenso wie die Sanitätsausbildung oder die Altkleidersammlung. 1993 konnte eine erste Dienststelle im Ärztehaus eröffnet werden.

"Die Gruppe der haupt- und ehrenamtlichen Malteser ist zu einer guten Gemeinschaft zusammengewachsen", so Albrecht weiter. Die Malteser der Ortsgliederung Ostharz - gebildet im März 2003 aus den Ortsgliederungen Ballenstedt und Halberstadt - zählt heute 63 aktive Mitglieder, 22 passive und 695 Fördermitglieder. Sie werden jetzt am neuen Standort ihre Dienste anbieten. Peter Albrecht bedankte sich bei allen am Entstehen der neuen Räume Beteiligten - von Firmen über engagierte Malteser bis hin zu Familien und Freunden. Dank richtete er auch an die Feuerwehr Ballenstedt, die den Maltesern Platz für deren monatliche Versammlungen bot.

Grußworte zum Jubiläum und anlässlich der Einsegnung der neuen Dienststelle überbrachten Diözesanleiter Josef Freiherr von Beverfoerde und Martin Schelenz, Landesgeschäftsführer der Malteser in Sachsen-Anhalt. Sie unterstrichen unter anderem die Wichtigkeit, dass sich Malteser hierzulande weiterhin für die Menschen engagieren. Mit bewegenden Worten - und mancher Begebenheit zum Schmunzeln - erinnerte Pfarrer Bernhard Engels, der ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern der Malteser in Ballenstedt zählt, an die Gründungszeit. Er wünschte allen "Kraft und Durchhaltevermögen. Die Malteser werden gebraucht." Grüße überbrachte auch Jolanta Richter vom Caritas Frauen- und Kinderhaus in Ballenstedt. Sie bedankte sich für 18 Jahre Zusammenarbeit und die seit 17 Jahren gestaltete Nikolaus-Aktion. Beim Jubiläum waren natürlich auch die Partner dabei: Edelbert Biermann überbrachte Glückwünsche von den Maltesern aus Warstein.

Malteser werden geehrt

Die Festveranstaltung bildete auch den Rahmen, Malteser zu ehren. Für besondere Verdienste in der Erfüllung des Malteser-Auftrages zeichneten Diözesanleiter Beverfoerde und Landesgeschäftsführer Schelenz Tony Krutenat mit der Malteser-Plakette in Bronze aus. Krutenat engagiert sich unter anderem im Bereich des Katastrophenschutzes und des ehrenamtlichen Sanitätsdienstes, den die Malteser betreiben und der zum Beispiel Rockkonzerte oder Sportveranstaltungen absichert. Für ein engagiertes Mitwirken beim Besuch des Papstes in Deutschland wurden sieben Malteser mit der Einsatzspange Benedikt XVI. geehrt: Jessica Becker, Stephan Behrend, Erik Elster, Tony Krutenat, Anne Kügler, Karina Scharf sowie Florian Skibowski, der an diesem Abend nicht anwesend war und seine Auszeichnung nicht persönlich entgegen nehmen konnte.

Im Anschluss segnete Bernard Gawlytta, Pfarrer der katholischen Gemeinde St. Elisabeth, die neue Dienststelle mit reichlich Weihwasser - er habe in der Ukraine gelernt, "je mehr Wasser, desto besser" - ein. Er wünschte, das die Menschen, die in diese Räume kommen, hier "stets offene Herzen und Ohren finden und freundliche Menschen, die ihnen beistehen".