Harz Harz: Busverkehr bleibt noch eine Baustelle
Falkenstein/Harz/MZ. - Mit dem Fahrplanwechsel zum 1. August wird es beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in der Stadt Falkenstein / Harz Veränderungen geben: In Richtung Quedlinburg sollen unter der Linien-Nummer 318 stündlich Busse fahren. Die Linie Emsleben-Pansfelde soll entfallen; dafür wird die bisherige Buslinie 35 Harzgerode-Pansfelde erweitert bis Ermsleben und Reinstedt. Die Verbindungen werden über die Harzer Verkehrsbetriebe (HVB) realisiert.
Hintergrund ist zum einen, dass die Verkehrsgesellschaft Südharzlinie, die im Salzlandkreis, aber auch im Kreis Mansfeld-Südharz arbeitet, aufgrund dieser Strukturen Falkenstein / Harz nicht mehr befahren wird, sagte Gerald Schulze, Hauptamtsleiter bei der Stadt Falkenstein / Harz. Zum anderen ist das Unternehmen Q-Bus, bisher ebenfalls in Falkenstein / Harz im Einsatz, inzwischen ein Tochterunternehmen der HVB. Die haben beantragt, künftig die Linie 416 Aschersleben-Quedlinburg der Verkehrsbetriebe Südharzlinie mit zu befahren, erläuterte Schulze. Sie soll in die Linie 318 mit integriert werden - die Q-Bus-Linie Aschersleben-Ballenstedt mit Anschluss nach Quedlinburg. Sowohl die 416 als auch die 318 wurden im Zwei-Stunden-Takt bedient, so dass es letztlich eine Ein-Stunden-Taktung gab, erläuterte der Hauptamtsleiter. "Das wird jetzt mit der Linie 318 fortgeführt, die bis Quedlinburg durchfährt." Soll heißen: Auf der Strecke Aschersleben-Quedlinburg bleibt letztendlich alles beim Alten.
Auf der Verbindung Pansfelde-Ermsleben-Reinstedt, die künftig durch Verlängerung der Linie 35 Harzgerode-Pansfelde realisiert wird , ist zudem die Taktung ausgeweitet worden, sagt Gerald Schulze. Damit verkehren hier mehr Busse - laut Planung. Denn die Erweiterung gilt nur für Rufbusse: Hier müssen Interessenten wenigstens eine Stunde vor der Abfahrtszeit unter der am Plan mit angegebenen Telefonnummer anrufen und sich den Bus "bestellen". Ansonsten verkehren die Busse im Schülerverkehr, die als öffentliche Linien mit genutzt werden können. Diese fahren aber nur an Schultagen. "Das heißt, in den Ferien verkehrt der überwiegende Teil der Busse nur als Rufbus", macht der Hauptamtsleiter deutlich. "Das ist der Punkt, wo wir ansetzen müssen, dass wir hier noch einmal eine Änderung bekommen." Habe sich doch auch gezeigt, dass überall dort, wo Rufbusse eingeführt worden seien, sich die Fahrgastzahlen verringert hätten. "Das ist die nächste große Baustelle, die wir haben." "Wir wissen, dass wir in den Landkreis Harz gekommen sind mit einer unzureichenden Ausstattung im ÖPNV-Bereich", sagte Falkensteins Bürgermeister Klaus Wycisk (CDU). Diese unzureichende Ausstattung sei auch nicht besser geworden. Der Stadt liege daran, "einen bedarfsorientierten ÖPNV, wie er auch an anderer Stelle im Harzkreis stattfindet", zu bekommen. Im Blick haben die Falkensteiner das Interesse ihrer Bürger, aber auch die Teilnahme am Harzer Urlaubsticket (Hatix), die bislang wegen der Busanbindungen verworfen wurde. Mit dem Hatix können Urlauber kostenlos den Öffentlichen Personennahverkehrnutzen; dafür zahlen die teilnehmenden Kommunen 30 Cent je kurtaxpflichtige Übernachtung.