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Harz Harz: Bauwelle rollt im Kreishaus an

Von PETRA KORN 05.09.2011, 14:21

QUEDLINBURG/MZ. - Bis dahin wird das Gebäude von den Kellermauern bis zum Dach saniert sein. Das Investitionsvolumen beträgt 6 950 800 Euro; Bauherr ist der Eigenbetrieb Kommunale Beschäftigungsagentur Jobcenter Landkreis Harz.

Derzeit ist die Koba-Regionalstelle am Neuen Weg ansässig. Doch das Gebäude, in welchem die Koba Mieter ist, ist "nicht unbedingt übersichtlich"; zudem besteht großer Investitionsbedarf, sagte Dirk Michelmann, Koba-Eigenbetriebsleiter. Hier wäre in naher Zukunft eine Neubindung mit langen Mietfristen notwendig geworden. Das sei ein Grund gewesen, sich nach Alternativen umzusehen. Und was lag näher, als sich anzuschauen, was an Landkreis-eigenen Gebäuden zur Verfügung steht, erklärte Michelmann zu den Hintergründen des Bauvorhabens Heiligegeiststraße.

Bei diesem sieht er "auf vielen Seiten Gewinner": Für den Landkreis sei die Nutzung des Gebäudes langfristig sicher gestellt. Das sei auch von Vorteil für die Stadt Quedlinburg, befinde sich das Gebäude doch in innerstädtischer Lage. Zudem befänden sich auch die vom Landkreis vorgehaltenen Angebote von Jugend- und Sozialamt in der Nähe. Das verkürze zum einen die Weg für die Kunden der Koba. Es macht aber auch "für uns Mitarbeiter eher ein vernetztes Arbeiten möglich".

Nicht zuletzt werde mit der Nutzung des Gebäudes Heiligegeiststraße 7 auch ein Zeichen gesetzt, dass die Koba "langfristig in Quedlinburg präsent sein wird", so Michelmann weiter. Tätig sein sollen hier etwa 120 Mitarbeiter.

Auch Landrat Michael Ermrich (CDU) wünscht sich, dass gelingt, was sich Koba und Landkreis gemeinsam vorgenommen haben: dass "historische kreisliche Gebäude auch eine vernünftige Nutzung im kreislichen Sinne erfahren". Er unterstrich, dass Koba-Regionalstandorte bei allem Rückgang von Arbeitslosigkeit auch künftig gebraucht werden, "weil es eine bestimmte Gruppe von Menschen gibt und weiterhin geben wird, um die wir uns besonders kümmern müssen". Angesichts der knapp bemessenen Bauzeit für die Heiligegeiststraße 7, in welche neben der Koba auch die Regionale Planungsgemeinschaft einziehen wird, sprach Ermrich von einem "heroischen Ziel".

Und auch das Gebäude selbst "hat schon seine Reize im baulichen Sinne", sagte Olaf Herbst, Geschäftsführer der Herbst Plan-Consult GmbH, welche die Baubetreuung übernommen hat. Zunächst 1902 als Kreishaus errichtet, sind hier über verschiedene Etappen Anbauten erfolgt.

Schon in den nächsten Tagen soll begonnen werden, das Außenmauerwerk trocken zu legen und im Inneren notwendige Abbrucharbeiten durchzuführen. Und noch vor dem Winter soll das unter Denkmalschutz stehende Gebäude ein neues Schieferdach erhalten. Auch im Inneren werden "umfangreiche Veränderungen im Sinne der neuen Nutzung" erforderlich sein, so Herbst. Das reicht von Elektrik, Heizung oder Innendämmung bis hin zu Deckendurchbrüchen, um einen Fahrstuhl einzubauen.

Zu rechnen sei bei einem solchen Gebäude auch immer mit Überraschungen. Doch in den vergangenen Wochen konnten die Baubetreuer schon "viele Stellen des Hauses aufmachen" und sich so ein Bild vom Zustand der Bausubstanz verschaffen. Daher ist Herbst sicher: "Wir sind auf die meisten Überraschungen vorbereitet." Wie der Baubetreuer weiter sagte, sind mit der Firma Industriebau Wernigerode, welche den Bereich Rohbau übernimmt, der Elektrotechnik Quedlinburg für den Bereich Elektro und der Firma Heisat Quedlinburg für Heizung sowie Sanitär die ersten Firmen beauftragt worden. "Alle anderen Gewerke werden in den nächsten Wochen vergeben."