Gynäkologin Melanie Hübener Gynäkologin Melanie Hübener: Ex-Oberärztin am Harzklinikum übernimmt private Praxis

Quedlinburg - „Es ist aufregend, eine ganz andere Arbeit“, sagt Melanie Hübener. 13 Jahre lang hat die Fachärztin im Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben in Quedlinburg gearbeitet; sie war Oberärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie stellvertretende Leiterin des Brustkrebszentrums. Jetzt hat sie in Quedlinburg ihre eigene Praxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie medikamentöse Tumortherapie eröffnet. „Ich wollte noch mal eine andere Herausforderung suchen“, sagt die 41-Jährige aus Athenstedt bei Halberstadt.
Wunschdisziplin seit Beginn des Studiums
Seit Beginn ihres Medizinstudiums an der Otto-von-Guericke Universität in Magdeburg hatte für Melanie Hübener festgestanden, dass sie Frauenärztin werden wollte. Nach Abschluss des Studiums arbeitete sie zunächst zwei Jahre in der Uni-Frauenklinik in der Landeshauptstadt.
2002 kam sie nach Quedlinburg. „Ich habe hier bei Dr. Boldt angefangen.“ Otto Boldt war langjähriger Chefarzt und Leiter der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Zunächst durchlief Melanie Hübener alle Abteilungen der Klinik und war dann in den vergangenen Jahren vorwiegend im Bereich der Onkologie tätig, einem Zweig der Medizin, der sich mit der Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge bei Krebserkrankungen befasst. „Ich hatte vor allem mit schwer kranken Patienten zu tun.“ Neben Operationen und Chemotherapien ist die Geburtshilfe „in den Hintergrund gerutscht“, so die promovierte Medizinerin.
„Ich habe mit Herz in der Klinik gearbeitet und hätte mir vor fünf Jahren nie vorstellen können, eine eigene Praxis zu eröffnen“, sagt Melanie Hübener. „Aber alles hat seine Zeit.“ Und mit der kam der Wunsch, „noch einmal etwas anderes zu machen“.
Als sie vor mehr als einem Jahr erfuhr, dass ihre Kollegin Sigrid Kamrad in den Ruhestand gehen wollte, eröffnete sich die Möglichkeit, die Praxis in der Quedlinburger Grabengasse zu übernehmen. „Wir haben das zusammen geplant.“
Ende Januar verließ Melanie Hübener das Harzklinikum. „Ich bin da mit einem weinenden Auge gegangen. Das Team zu verlassen, mich von den Kollegen und Schwestern zu trennen, ist mir schwer gefallen.“ Bis Ende März war sie bei Sigrid Kamrad angestellt, um den Praxisalltag kennenzulernen.
Übernahme der Praxis von Sigrid Kamrad
Jetzt, im April, hat Melanie Hübener die Praxis übernommen. „Nahtlos sozusagen. Wir wollen alle Patienten weiterbetreuen.“ Veränderungen soll es nicht geben. „Es ist alles schön. Die Räume bleiben, die Schwestern bleiben.“
Ihre neue berufliche Tätigkeit ist ganz anders als die in der Klinik, sagt Melanie Hübener. Dort habe jeder sein Spezialgebiet. „Hier ist die Arbeit ganz breit gefächert“, so die Fachärztin. „Und es geht darum, Probleme möglichst gleich zu lösen.“ Zudem seien Betreuung und Kontakt in einer Praxis anders: „Hier freue ich mich darauf, dass man die Menschen auch wiedersieht.“
Und noch etwas ist neu: Mit der Arbeit in der Praxis verbindet sich nicht nur die Medizin. „Hinzu kommt als zweite Säule nun die Betriebswirtschaft und die Verantwortung für die Mitarbeiter“, sagt Melanie Hübener. (mz)
