Graugetigerter und seine Freunde haben neues Domizil
QUEDLINBURG/MZ. - Mit Quarantäneabteilungen
Vier Räume auf 60 Quadratmetern stehen den Vierbeinern und ihren Betreuern zur Verfügung. Zur Einrichtung gehören zwei Quarantäneabteilungen, außerdem ist es jetzt möglich, kleinere tierärztliche Behandlungen vor Ort durchzuführen. Denn "auch Tiere haben Stress", sagte dazu der ehemalige Ballenstedter Bürgermeister Wolfgang Schneider, und den müsse man ja nicht unbedingt mit Fahrten zum Tierarzt vergrößern. Nach seiner "kommunalpolitischen Rente", so Schneider weiter, wolle er sich gerne für das Tierheim engagieren.
Dazu gehört es auch, Geld zu sammeln. Rund 10 000 Euro konnten für den Bau des Katzenhauses bereitgestellt werden, der Großteil davon kommt vom Charity-Laden in Gernrode. Die wohltätige Einrichtung wurde im Juni 2006 gegründet und sammelt durch den Verkauf gebrauchter Gegenstände Geld für das Tierheim in Quedlinburg. Zehn Damen würden in ihrer Freizeit den Charity-Laden betreuen, bis heute wurden rund 14 000 Euro eingenommen. Davon wurden 9 000 Euro dem Tierheim übergeben, 1 000 Euro seien aus Ballenstedts Partnerstadt Kronberg gespendet worden.
Hinzu kommen viele Sachspenden - unter anderem Fliesen und Holz - von Handwerksfirmen aus Gernrode, Quedlinburg, Rieder, Thale, Wernigerode und Westerhausen, die beim Aufbau des Hauses halfen.
Verweildauer ist kurz
Der Neubau ist dringend nötig. Unter der Altenburg werden stets zwischen 80 und 90 Katzen betreut. Die Verweildauer der Samtpfoten ist mit rund zwei Monaten recht kurz, sagt Tierarzt Dr. Volker Bietz, allerdings kämen auf eine vermittelte Katze gleich drei neue. "Im Herbst ist es ganz besonders schlimm. Maikatzen, die in der Stadt frei leben, werden im Herbst ins Tierheim gebracht. Andere werfen ihre Katzen im Karton über den Zaun." Zentraler Punkt des Problems sei die Fütterung frei lebender Katzen. Das würde als besondere Tierliebe aufgefasst, mache das Drama aber nur schlimmer, so der Tierarzt. "Wir arbeiten schon seit zehn Jahren daran."