«Goethestein» für die Teufelsmauer
Weddersleben/MZ. - An der Wedderslebener Teufelsmauer gab es bisher kein Denkmal, obwohl Goethe "mindestens ein- bis zweimal" die sagenumwobene Felswand inspiziert hat, wie Johannes Gennari weiß. Der einstige Lehrer ist Mitglied des im Februar 2005 gegründeten Fördervereins Teufelsmauer Weddersleben, der sich seitdem um Schutz, Pflege und touristische Nutzung des Kleinods kümmert. Und nun auch einen "Goethestein" installieren will. Die Genehmigung liege inzwischen vor, sei aber mit vielen Auflagen verbunden, berichtete Vereinschef Herbert Löbel in der jüngsten Mitgliederversammlung. Der Stein dürfe nur 60 mal 60 Zentimeter groß sein, aber "in der Nähe ausgesucht werden". Das sei bereits geschehen. Trotz der begrenzten Ausmaße soll er neben einer Goethe-Silhouette "zwei bis drei Sätze"enthalten.
Eine Schönheit lockte
Löbel betonte, dass Goethe am 10. September 1784 die Teufelsmauer besucht habe - auf dem Weg ins Langensteiner Schloss, in dem die schöne Marie Antonia von Branconi den hohen Gast erwartete. Ein flüchtiger Abstecher war es wohl dennoch nicht. Immerhin habe der Dichter die felsige Höhe so intensiv genossen, dass der ihn begleitende Maler Georg Melchior Kraus den Königstein im Bild festhalten konnte. Weil es nicht die erste Reise nach Langenstein war, will Löbel nicht ausschließen, dass Goethe das heutige Naturschutzgebiet mehrfach beehrte.
Künftige Besucher werden auf einen gedruckten Teufelsmauer-Führer zurückgreifen können, den der Verein herausgeben will. Vize-Vorstandschef Manfred Bink steckte inhaltliche Eckpunkte ab. Die Broschüre soll "interessant und spannend" sein, stellte Löbel klar, sie sollte aber auch "handlich sein und eine Hilfestellung für die Leute, mit dosiertem Bild- und Kartenteil", ergänzte Michael Leja. Die geplante Arbeitsgruppe werde interessierte Bürger einbeziehen, kündigte Löbel an.
"Schicke" Internet-Seite
Eine weitere Arbeitsgruppe will die Internet-Seite des Vereins (Teufelsmauerverein
) ausbauen und "schicker machen", informierte Alf Hohmann. Trotz gewisser Bedenken bleibt der Verein bei seiner Absicht, auf dem zwischen Friedensbrücke und Teufelsmauer gelegenen Parkplatz drei Öko-Toiletten aufstellen zu lassen. Ob die Sparkassen-Stiftung das Projekt, wie erhofft, fördert, werde jedoch erst im Dezember entschieden, teilte Vereinschef Herbert Löbel mit.