Kaufmannsgilde als Dachverband Gilde als Dachverband

Quedlinburg - Selbstständig als Musiker arbeitend und als „Stadtpfeifer zu Quedlinburg“ Stadtführungen anbietend, ist Torsten Höher vor zehn Jahren Mitglied der Kaufmannsgilde zu Quedlinburg geworden. „Aus Interesse und weil ich denke, dass es eine spannende Sache ist, dass Quedlinburg als historische Kaufmannsstadt noch heute einen Verein hat, um sich für Kaufleute einzusetzen“, begründet er.
Kaufmannsgilde als Dachverband: Etwas für die Stadt tun
Das Thema Neuwahl sei nach der Ankündigung der langjährigen Vorsitzenden, Renate Kaczor, den Staffelstab weitergeben zu wollen, schon lange präsent gewesen, sagt Torsten Höher. Er habe lange überlegt, ob er diese Aufgabe übernehmen wolle, und sich gefragt, was dann seine Arbeit sein solle.
„Ich wohne seit mehr als 25 Jahren in Quedlinburg, meine Kinder sind hier geboren und aufgewachsen. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt hier und lebe gut hier. Ich denke, dass man auch etwas zurückgeben kann, ich will auch etwas für die Stadt tun“, begründet er seine Entscheidung, sich hier einbringen zu wollen.
Kaufmannsgilde als Dachverband: Erste Gespräche mit möglichen Partnern gab es schon
Einen ersten Hauptschwerpunkt in seiner Arbeit als neuer Vorsitzender der Gilde sieht Torsten Höher in deren Stärkung: „Ich möchte gern, dass die Kaufleute, die Gewerbetreibenden überhaupt, die Kaufmannsgilde als Dachverband sehen können, um sich auszutauschen, sich vertreten zu fühlen und bei der Entwicklung von Rahmenbedingungen Einfluss nehmen zu können. Es ist wichtig, dass man sich gut vernetzt und sich unter einem Dach wiederfinden kann.“
Erste Gespräche, zum Beispiel mit der Werbegemeinschaft Steinbrücke und dem Hotelstammtisch, seien schon geführt worden, und es seien auch bereits Gewerbetreibende auf ihn zugekommen, sagt Torsten Höher.
Kaufmannsgilde als Dachverband: Wirkliche Unterstützung bieten
Wieder mehr Leute mit ins Boot zu holen - das sei auch ein Thema der ersten Sitzung des neuen Vorstandes gewesen. So sollen zum ersten Stammtisch im September Einzelhändler, Hoteliers und Gastronomen eingeladen werden.
Hier soll es um die Wünsche der Gewerbetreibenden gehen, darum, zu ergründen, „wo der Schuh drückt, damit man als Gilde daran arbeitet“, sagt der 54-jährige studierte Sozialpädagoge. „Wir möchten den Leuten gern deutlich machen, dass wir bereit und willens sind, sie wirklich zu unterstützen.“
Nachgedacht worden sei in der ersten Vorstandssitzung beispielsweise auch darüber, ein Gutscheinsystem ins Leben zu rufen, bei dem die Gutscheine in allen Geschäften der Stadt akzeptiert werden - ein Marketing-Instrument, um zu versuchen, die Stadt zu einem „Einkaufshaus“ zu verbinden.
Kaufmannsgilde als Dachverband: Großes Gildefest auf den Welterbetag legen
Und ebenso sei das Gildefest ein Thema gewesen. Das, so erste Vorstellungen, solle als Fest aus der Gilde heraus entwickelt werden. „Man muss nicht die großen Stände von außerhalb holen, wenn man selbst etwas zu zeigen hat“, sagt Torsten Höher. „Das bedeutet natürlich, dass alle mitmachen müssen“, lädt der Vorstandsvorsitzende schon einmal dazu ein. Eine Idee sei dabei, auch die Höfe mit ins Boot zu holen.
Und offen sei man ebenso für die Idee von Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU), das Fest auf den Welterbetag, der bundesweit am ersten Sonntag im Juni gefeiert wird, zu legen.
„Diesen Termin wollen wir gern nehmen“, sagt Torsten Höher, der noch immer Musik und Stadtführungen macht, inzwischen gemeinsam mit Juliane Jüttner auch mit seinen „Harzer Fichteln“, einer ganz speziellen frischen Harzer Rostbratwurst, im Geschäft ist und sich um die Wiederbelebung der Ruine Kornmarkt 3 kümmert. Unter anderem mit kleinem Café und Bar bislang zu besonderen Anlässen geöffnet, soll der Kornmarkt 3 ab August regelmäßige Öffnungszeiten bekommen, verrät Torsten Höher schon einmal. (mz)