Gepflegtes Ambiente im «Froschkönig»
Gernrode/MZ. - Wie kommt man auf solch einen ausgefallenen Namen? Ganz einfach, erzählt die 32-Jährige. Ihr Mann kommt aus der Fahrzeugbranche und wollte schon immer mal einen Oldtimer aufarbeiten, hatte aber bisher nichts passendes gefunden.
Wie es der Zufall so wollte, fand er dann doch einen VW-Käfer / Cabrio in der Farbe grün und im Originalzustand. "Als ich ihn das erste Mal sah fiel mir auch gleich ein passender Name ein: nämlich 'Froschkönig'. Form und Farbe passten einfach zu diesem Auto. So war der Name für mein Café gefunden", erinnert sich Andrea Gall. Schon beim Betreten des Cafés werden die Gäste von einem Frosch begrüßt, den es überall in dem kleinen Café mit seinen 34 Plätzen zu entdecken gibt. Ob auf dem Auto, an den Fenstern oder auf den Schürzen. Aber nicht allein die Frösche machen das gepflegte Ambiente aus. Nein, hier stimmt alles, hier passt alles zusammen. Und hier konnte sich Andrea Gall, die von Beruf Betriebs- und Steuerwirtin ist, selbst verwirklichen. Eigentlich wollte sie ja Innenarchitektur studieren, weil sie darin ihre berufliche Zukunft sah. Das hat nun nicht geklappt, aber bei der Einrichtung und der Ausstattung kann der Gast nur erahnen, wie viel Arbeit und wie viel Liebe zum Detail da drin steckt.
Sie selbst wohnt mit ihrer Familie in dem Haus, das 1906 für den damaligen Bürgermeister gebaut wurde. Noch bis 2005 wohnte hier der Bürgermeister aus DDR-Zeiten. Es war immer auch ein öffentliches Haus, weiß die Chefin. Denn in den oberen Etage wohnten die jeweiligen Bürgermeister und im Erdgeschoss, dem heutigen Café, waren das Amts- und Wohnzimmer, das Herrenzimmer und der Ratssitzungssaal. Diesen Charme gepaart mit der Einrichtung aus der Zeit um die Jahrhundertwende hat die gebürtige Harzgeröderin aufgegriffen. "Ich wollte keinen Stilbruch. Sechs Jahre hat sie auf Flohmärkten herumgestöbert, um passendes Mobiliar zu kaufen, was sie dann selbst aufgearbeitet hat. Ein Blickfang ist der Tresen. Er steht im mittleren Raum, damit man ihn von allen Seiten sehen kann. Es ist ein echter Hingucker. Büfett, Anrichte und Schreibtisch wurden so geschickt eingebaut, dass man meinen könnte, der Tresen stand schon immer hier. Auch die Tapeten und die Gardinen passen perfekt zur Ausstattung. "Die Tapeten habe ich selbst geklebt, was nicht so einfach war. Sie haben eine Kunststoffoberfläche, sind deshalb auch abwaschbar. Es sind aber auch die kleinen Dinge, die das Café zu dem machen was es ist. Ein Ort, wo man gern einmal einkehrt, den Kaffee und den selbst gebackenen Kuchen in Ruhe genießen kann", freut sich die Chefin. Zurzeit führt Andrea Gall die Geschäfte noch allein. Hin und wieder hilft ihr die Schwiegermutter. Ab Herbst soll sich die Platzkapazität im Innenbereich von 34 auf 50 Plätze steigern. Im Garten finden 24 Gäste Platz. Am Wochenende lädt die Inhaberin zum Wochenendbarbecue ein, und bei schönem Wetter kann man auch schon ab 9.30 Uhr im Café frühstücken. Ansonsten hat "Der Froschkönig" täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet.