Geschäftsidee Georgie Bear Baby aus Quedlinburg: Samantha Mantel entwirft Halsketten für Baby mit ersten Zähnen

Quedlinburg - Als Mama gebe es optisch auch unschöne Tage, meint Samantha Mantel. Während andere auf Wimperntusche schwören, hilft der 30-Jährigen, die in Quedlinburg lebt, Schmuck als Wohlfühlfaktor.
So kam sie vor fast drei Jahren zum Schmuckdesign und zur eigenen Marke „Georgie Bear Baby“. Inzwischen hat sie über ihren Onlineshop 500 Zahnen-Halsketten an die Mutti gebracht. So verbindet sich das Angenehme mit dem Nützlichen: Zierde für die Frau, Beißspielzeug oder Nuckel-Entwöhnung fürs Kind.
George nahm alle Ketten in den Mund
Als Sohn und Namenspate George ein halbes Jahr alt war, hatte sie „das Gefühl, ich muss was machen.“ Was genau, hat ihr eigener Bedarf geklärt. Baby George war erbarmungslos, „hat alle meine Ketten kaputt gemacht oder in den Mund genommen“. Toothing jewellery, also Zahnschmuck, konnte sie in Deutschland nirgends finden. Warum keinen eigenen Shop eröffnen?
Die Administrative dahinter sei nicht ohne gewesen. Der erste Verkauf war spannend, die Bestellung binnen einer Stunde produziert und versendet. Mit inzwischen zwei Kindern ist immer etwas los, aber das Quartett - neben George und Samantha gehören auch Mann Johannes und die acht Monate alte Sydney zum Familienbusiness - ist eingespielt.
Morgens Post, abends Instagram und Facebook
Morgens Post, abends Instagram, Facebook und Twitter. Tagsüber entstehen die Silikonketten - Baby Sydney auf dem Schoß oder im Kängurubeutel als Junior-Designerin immer mittendrin.
Etwa 25 Minuten braucht es, bis eine Kette fertig ist. Damit nichts kaputt geht, sind die Perlen durch Sicherheitsknoten getrennt und werden ausgiebig getestet. Wie Bonbons stehen die bunten Silikonperlen nach Farben und Formen sortiert auf dem Kreativtisch im Wohnzimmer – umringt von Mustern, Modellen und Garnrollen.
„Weniger Bonbon-Farben, mehr Business-Schick"
Inspiration bekommt Samantha, die „Mitten im Nirgendwo“ in Südafrika geboren wurde und mit 14 Jahren in die Niederlande zog, über Freundinnen oder Kunden: „Weniger Bonbon-Farben, mehr Business-Schick für den Alltag“ sollten ins Angebot.
Eine Mutter gab den Tipp für Seide als Band, weil die antibakteriell ist. Johannes hingegen forderte Gleichberechtigung für die Väter. So kamen dezente Herrenarmbänder ins Portfolio. Weil Mädchen im Kindergartenalter sich gern an der mütterlichen Schmuckkiste bedienen, soll es bald auch eine Babygirl-Kollektion geben.
Ein Ladengeschäft plane sie nicht, aber „Mamis auf meinem Blog eine Plattform bieten, das wäre toll“. Der Communitygedanke gefällt ihr gut, auch wenn manche Blogs für Mütter wirklich unheimlich, „da gibt es oft harte Meinungen“, erzählt sie in einem Mix aus Deutsch und Englisch, immer mit dem charmanten holländischen Akzent. Andere seien herzlich und hilfsbereit.
Das hat in der aufregenden Anfangszeit 2015 auch bestärkt, kamen doch der Umzug in Johannes’ Heimat, das Baby, die neue Sprache und bald darauf die Geschäftsidee quasi gleichzeitig. „Inzwischen ist Quedlinburg Zuhause“, sagt sie. George weiß übrigens nicht, dass der Schmuck nach ihm benannt ist. Aber dass „die anderen Frauen in der Krabbelgruppe Mamas Kette tragen“, hat ihn schon gewundert. (mz)