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Fusion im Bankensektor Fusion im Bankensektor: Volksbanken im Harz schließen sich zusammen

Von Ingo Kugenbuch 18.12.2013, 14:30
Die Vereinigte Volksbank (VV) und die Ostharzer Volksbank (OV) fusionieren. Die Vorstände der beiden Banken reichen sich vor dem Sitz der Ostharzer Volksbank in Quedlinburg die Hände (von links): Heino Oehring (OV), Wolfgang Riesenberg (VV), Bernd Grund (OV) und Hans-Heinrich Haase-Fricke (VV).
Die Vereinigte Volksbank (VV) und die Ostharzer Volksbank (OV) fusionieren. Die Vorstände der beiden Banken reichen sich vor dem Sitz der Ostharzer Volksbank in Quedlinburg die Hände (von links): Heino Oehring (OV), Wolfgang Riesenberg (VV), Bernd Grund (OV) und Hans-Heinrich Haase-Fricke (VV). chris wohlfeld Lizenz

Quedlinburg/Wernigerode/MZ - Die Ostharzer Volksbank und die Vereinigte Volksbank fusionieren zum 1. Januar 2014. Damit entsteht im Landkreis Harz eine neue Bank mit 210 Mitarbeitern, 29 Geschäftsstellen und rund 72.000 Kunden. Zum Vergleich: Der größte lokale Konkurrent, die Harzsparkasse, hat etwa 500 Mitarbeiter, betreibt 80 Filialen und hat rund 200.000 Kunden.

Beweggrund für den Zusammenschluss der Volksbanken mit Sitz in Quedlinburg (Ostharzer) und Wernigerode (Vereinigte) sei der zunehmende Wettbewerbsdruck im Bankengeschäft, sagt Hans-Heinrich Haase-Fricke, Vorstandssprecher der Vereinigten Volksbank. „Der Markt ist zurzeit sehr schwierig. Die niedrigen Zinsen treffen uns. Und es sieht so aus, als ob sie lange, lange, lange so tief bleiben werden.“

Hinzu käme die demografische Entwicklung im Harz, sagt Ostharzer-Vorstand Heino Oehring. „Bis 2025 verlieren wir zwischen fünf und 30 Prozent unserer Einwohner.“ Und da sich die Geschäftsgebiete der beiden Volksbanken in Blankenburg, Halberstadt und Wernigerode schon jetzt überschnitten, sei eine Fusion der Institute naheliegend, so Oehring. „Wir können nicht dann anfangen, über die Zukunft nachzudenken, wenn sie schon längst begonnen hat“, sagt Haase-Fricke. „Beide Banken sind wirtschaftlich stark“, betont Ostharzer-Vorstand Bernd Grund. „Wir wollen aber noch größer werden - und im Wettbewerb die anderen ärgern.“

Schließung von Filialen möglich

Das bestätigt Haase-Fricke: Durch den Zusammenschluss könne die Bank endlich „mit ihren Kunden wachsen“ - und in Zukunft auch größere Unternehmen mit Krediten bedienen. Was bedeutet die Fusion für die Kunden? In den doppelt beackerten Gebieten werden sicher Filialen schließen. Allerdings kann dann jeder Volksbank-Kunde im Harz zu jeder Volksbank-Filiale gehen und dort zum Beispiel Überweisungen tätigen. Die Bank-Angestellten sollen durch die Fusion keine Nachteile haben. „Alle Mitarbeiter der beiden Häuser finden sich in dem neuen Institut wieder“, sagt Oehring. Auch die vier Vorstände soll es weiterhin geben.

Wie die neue Bank heißen soll und wo sie künftig sitzt, ist nach Angaben der Vorstände noch nicht entschieden. „Der Name wird aber sicher etwas mit ,Harz‘ zu tun haben“, sagt Oehring. Die Details der Fusion sollen in Vertreterversammlungen im ersten Halbjahr beraten werden. Der Zusammenschluss zu einer vereinigten Harzer Volksbank soll dann rückwirkend zum 1. Januar gelten.