Freiwillige Feuerwehr Quedlinburg Freiwillige Feuerwehr Quedlinburg: Mehr Aufgaben, weniger Leute

Quedlinburg - Die Freiwillige Ortsfeuerwehr Quedlinburg hatte im vergangenen Jahr insgesamt 342 Einsätze unterschiedlichster Art. Sie wurden von den 43 Mitgliedern der Einsatzabteilung absolviert. Bei insgesamt 4.690 Stunden Einsatzdienst kommen pro Kamerad 114 Einsatzstunden zusammen. Sie haben außerdem 1.683 Stunden Standortausbildung im vergangenen Jahr absolviert. Hinzu kommen Lehrgänge auf Landkreisebene im Bereich Truppführer oder Motorkettensägeführer sowie Weiterbildungen an den Landesfeuerwehrschulen in Bad Köstritz und Heyrothsberge.
Zahlreiche Herausforderungen
„Die vielfältigen Aufgaben der Wehr werden von immer weniger Leuten übernommen“, schätzte daher Ortswehrleiter Andre Neumann zur Jahreshauptversammlung ein. Er listete noch einmal auf, welche Herausforderungen die Feuerwehrkameraden im vergangenen Jahr zu bestehen hatten.
Im Monat August – mit 28 Einsätzen an der Spitze im Jahresablauf – musste alles unter Beweis gestellt werden, was eine Feuerwehr zu leisten imstande ist, so Neumann. Das reichte vom Wohnungsbrand in der Westerhäuser Straße über Laubenbrände und das Binden ausgelaufenen Öles sowie die Absicherung der Fundstelle eines Toten an den Bahngleisen zwischen Quedlinburg und Gernrode bis hin zur fachgerechten Entsorgung einer gesplitterten Schaufensterscheibe. Arbeitsreichster Monat für die Kameraden war der Monat Dezember. Hier schlagen vor allem die Brandsicherheitswachen beim Advent in den Höfen zu Buche.
Ein Dank an die Sponsoren
Neumann bilanzierte, dass die Feuerwehrleute über ihre Einsatz- und Weiterbildungsarbeit hinaus zahlreiche weitere Aktivitäten aufweisen können. Dazu zählen die Besuche in Kindergärten und Schulen, die Lesenacht für Kinder im Depot, die Teilnahme an Blutspendeterminen und auch die Veranstaltungen gemeinsam mit den Familienangehörigen wie das Abendessen zum Valentinstag oder das Sommerfest.
Der Ortswehrleiter dankte allen Sponsoren, die auf unterschiedlichste Art die Kameraden unterstützen, und der Stadtverwaltung, der die Belange der Feuerwehr immer am Herzen liegen. Für Quedlinburgs scheidenden Oberbürgermeister Eberhard Brecht (SPD) gab es zur Jahreshauptversammlung ein Präsent, Blumen und Ovationen. Brecht kündigte als sein Abschiedsgeschenk eine persönliche Spende in Höhe von 1.000 Euro für die Komplettierung der Ausrüstung der Jugendfeuerwehr an.
Höchstes Lob
Der Oberbürgermeister zollte den Feuerwehrleuten höchstes Lob. „Die Feuerwehr ist mittlerweile Mädchen für alles“, sagte er und erinnerte an viele Einsätze, die die Leistungskraft der Wehr eindrucksvoll unter Beweis stellten. Dazu zählte der Einsatz an der Schweinemastanlage Morgenrot im Februar dieses Jahres, bei der die Wehr Tiere vor einem qualvollen Erstickungstod rettete.
Insgesamt hat die Ortsfeuerwehr 81 Mitglieder. 16 gehören zur Jugendfeuerwehr, 22 zur Alters- und Ehrenabteilung. Für die Jugendfeuerwehr, die von Tino Henschel geleitet wird, trat Paul Hesse zur Jahreshauptversammlung ans Rednerpult. Er berichtete nicht nur von der jeden Freitag stattfindenden feuerwehrtechnischen Ausbildung, sondern auch von gemeinsamen Lehrgängen mit Wehren aus der Nachbarschaft oder Exkursionen. Eine solche führte nach Magdeburg, wo ein Rettungshubschrauber besichtigt wurde. Für die Alters- und Ehrenabteilung sprach Horst Voitel. „Wir sind stolz auf die Einsatzkräfte, die oftmals unter schwierigen Bedingungen arbeiten“, machte er deutlich. (mz)