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"Ich habe das schon durchgeplant" Förderverein der Feuerwehr Quedlinburg zeichet Dennis Heine als Helfer des Jahres 2019 aus: 15-Jähriger will später zur Berufsfeuerwehr

Von Uwe Kraus 05.02.2020, 08:56
Dennis Heine sieht seine Zukunft bei der Feuerwehr.
Dennis Heine sieht seine Zukunft bei der Feuerwehr. Dominique Leppin

Quedlinburg - „Keinen Plan“, sagen viele Mädchen und Jungen, wenn es um ihre Zukunft geht, und zucken mit den Schultern. Der Quedlinburger Dennis Heine wirkt dagegen wie jemand, der sein weiteres Leben schon gut durchgeplant hat. Der 15-Jährige gehört zur Jugendfeuerwehr Quedlinburg. „Ich bin gleich mit zehn da rein - sofort, als es möglich war“, erinnert er sich.

Kurioserweise waren es nicht seine Eltern oder Großeltern, die sein Feuerwehr-Gen aktiviert haben. „Meine ältere Schwester hat da mitgemacht, mich zur Jugendfeuerwehr mitgenommen. Ich habe mir das angeschaut, und dann war es passiert.“

Dass er Feuerwehrmann werden will, das war seit dem Kindergarten klar, und dieser Wunsch hat sich in seinen fünf Jahren in der Jugendwehr nur noch gefestigt. „Mit 18 gehe ich zur Berufsfeuerwehr oder zur Flughafenfeuerwehr“, verkündet er.

Dennis Heine hat ein Ziel: „Mit 18 gehe ich zur Berufsfeuerwehr oder zur Flughafenfeuerwehr“

Im Sommer wird er 16 Jahre alt, „da kann man den Grundlehrgang der Feuerwehr mitmachen. Vollkommen klar: beim ersten Lehrgang nach den Sommerferien bin ich dabei“, sagt Dennis Heine fest entschlossen.

Mit 18 kann er dann zu Einsätzen mit ausrücken. Nach dem Abschluss an der Bansi-Schule wird er 2021 17 Jahre alt sein. „Ich habe das schon durchgeplant. Die Zeit, bis ich zum Bund gehe, werde ich mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr überbrücken.

Da reizt mich der Rettungsdienst“, erläutert er David Opfermann, der als Ortsjugendwart der Quedlinburger Feuerwehr die Nachwuchsarbeit verantwortet und Dennis seit seinem Start in der Jugendfeuerwehr kennt.

Der Löschmeister, der selbst vor 18 Jahren in die Jugendwehr eintrat und heute als Aktiver zu Lösch- und anderen Einsätzen ausrückt, lobt das Engagement von Dennis Heine.

Im Freiwilligen Sozialen Jahr würde Denis gern im Rettungsdienst arbeiten

„Er hat sich von Anfang an hier eingebracht, bei den Diensten am Freitagnachmittag in der Feuerwehrhalle fehlt er ganz selten.“ Unterdessen ist der junge Mann Jugendsprecher der Wehr. „Da kümmert er sich, hilft, dass Konflikte in der 18-köpfigen Jugendfeuerwehr untereinander geklärt werden, und er hat schon selbst das eine oder andere Problem gelöst“, sagt Opfermann.

Kürzlich ehrte der Förderverein der Feuerwehr Quedlinburg Dennis Heine im „Kaiserhof“ dafür als „Helfer des Jahres“. Für den geborenen Quedlinburger war das eine schöne Überraschung, als er die Urkunde dafür in Empfang nahm.

Wer ihn hört, spürt, wie sein Herz für die Floriansjünger schlägt. „Zu richtigen Einsätzen rücken wir ja noch nicht aus, aber wir üben schon, wie man Brände bekämpft, und werden schrittweise ans Löschen und technische Hilfeleistungen herangeführt.“ Doch als Jugendfeuerwehrmann sieht man ihn auch bei der Absicherung von Fackelumzügen oder in Kindertagesstätten und Schulen.

„Da üben die Kleinen an den Spritzwänden den Umgang mit dem Löschschlauch. Einerseits macht das denen ebenso wie uns Spaß, andererseits können wir bei der Jugendwehr immer neue Mitglieder gebrauchen.“

Dass Dennis selbst in reichlich zwei Jahren seine Quedlinburger Kameraden verlassen wird, sieht Jugendwart David Opfermann mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Für uns wird er dann nicht mehr greifbar sein, aber für die Feuerwehr ist das gut.“ (mz)