Filmarbeiten für "Terra X" : Filmarbeiten für "Terra X" : Stiftskirche Quedlinburg dient als Double

Quedlinburg - An der Seite des Brautführers, gefolgt von ihren Eltern und Gästen betritt Isabella von England das von Kerzen beleuchtete Schiff der Quedlinburger Stiftskirche. Hier warten schon Kaiser Friedrich II. und der Bischof.

Dieser wird den Kaiser und Isabella trauen - die nun direkt vor der an einem Kran hängenden Kamera stehen. Hannes Schuler blickt prüfend auf den Monitor, der das Kamerabild zeigt.

„Die Gäste bitte etwas breiter verteilen“, korrigiert er die Standorte und gibt das Startsignal für eine Probe: „Und bitte!“

Die Stiftskirche auf dem Quedlinburger Schlossberg ist einmal mehr Filmort: Noch bis zum Mittwoch finden hier Dreharbeiten für Dokumentation „1.000 Jahre Wormser Dom“ der ZDF-Reihe „Terra X“ statt.

1018 wurde der Dom in Worms geweiht - Anlass, diesem großen rheinischen Sakralbau eine Dokumentation zu widmen, sagt Hannes Schuler. „In unserem Film geht es um 1.000 Jahre Dom-Geschichte.“

Für die Dokumentation von Autor Alexander Hogh, die - wie das ZDF mitteilt - die Vergangenheit des Wormser Doms Revue passieren lässt und damit zugleich eine Reihe spannender Schlüsselmomente der deutschen Geschichte erzählt, ist bereits viel in Worms gedreht worden, erklärt Hannes Schuler.

„Die Wormser sind große Unterstützer des Projekts.“

Aus der Geschichte würden aber auch einige wichtige Elemente herausgepickt, die über Jahrhunderte in und an dem Bauwerk stattgefunden hätten, mit diesem verbunden seien - „das sind immer kleine Episoden“, so der Regisseur.

„Doch für diese inszenierten Elemente bot sich der Wormser Dom vor allem aus praktischen Gründen nicht an.“

Über die Jahrhunderte hätten hier zahlreiche Umbauten stattgefunden; hier im Inneren zu drehen, „das würde gar nicht mehr gehen“, so der Regisseur.

„Wir haben deutschlandweit geguckt, wo wir ein Dom-Motiv finden. Quedlinburg war die optimale Lösung.“

Hier sei die romanische Struktur des Bauwerks erhalten, die Bestuhlung habe für die Dreharbeiten herausgenommen werden können, und es gebe kooperative Kirchenvorstände, so der Regisseur weiter.

So soll nun die Stiftskirche „den Wormser Dom vor 1.000 Jahren mit einer gewissen künstlerischen Freiheit verkörpern“.

Dafür haben hier am Montagvormittag im Kirchenschiff Mönche die Glocken geläutet - anlässlich der Weihe des Wormser Doms vor 1.000 Jahren, die hier in Szene gesetzt wurde.

Am Nachmittag wird für die Dreharbeiten in das Jahr 1235 gesprungen - zu eben jener Hochzeit von Friedrich II. und Isabella. Und danach steht dann auf dem Drehprogramm, wie sich Heinrich V. seinem Vater Friedrich II. unterwarf.

Weitere Dreharbeiten in der Stiftskirche folgen am Dienstag, 6. Februar, die deshalb auch an diesem Tag für Besucher geschlossen bleibt. Am Mittwoch, 7. Februar, ist noch eine Außenszene geplant.

Produziert wird „1.000 Jahre Wormser Dom“ von der Ifage Filmproduktion GmbH. Die Schauspieler, die beispielsweise Friedrich II., den Bischof oder Isabella verkörpern, kommen aus ganz Deutschland, sagt Pia Schädel, Producerin bei der Ifage.

Die Komparsen - so die vier Mönche bei der Domweihe oder die sechs Adligen als Hochzeitsgäste - kämen aus der Region, aus Quedlinburg und Umgebung.

Die Probe für die Hochzeitsszene ist beendet; die Aufnahmen können beginnen. „Es geht darum, schöne, stimmungsvolle Bilder zu gestalten“, sagt Hannes Schuler.

Die Stiftskirche sei dafür „eine superschöne Location, ein tolles Motiv. Und“, fügt der Regisseur mit einem Schmunzeln hinzu, „es ist ein schöner Weg zur Arbeit: hier morgens zum Domschatz hochzugehen.“

Die Dokumentation, für die Georg Graffe und Susanne Hillmann die ZDF-Redaktion haben und Ralf Gemmecke als Kameramann fungiert, soll voraussichtlich am 20. Mai um 19.30 Uhr gesendet werden. (mz)