Metal-Festival Rockharz Open Air: Kuriose Rettungseinsätze und was das Wetter damit zu tun hat
Das Metal-Festival Rockharz wird Anfang Juli 30 Jahre alt. So bereiten sich 110 Malteser-Sanitäter auf die Jubiläumsauflage vor - und das haben sie 2022 auf dem Flugplatz Ballenstedt erlebt.
Ballenstedt/MZ - Das „Rockharz Open Air“ ist seit 30 Jahren fester Bestandteil im Konzertkalender von Metal-Fans. Auf dem Festivalgelände, dem Flugplatz Ballenstedt, werden am Wochenende vom 5. bis 8. Juli 24.000 Besucher erwartet, teilt der Malteser Hilfsdienst mit.
Mit 110 Einsatzkräften sowie zehn Helfern der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) aus Wernigerode und Magdeburg ist die Organisation der Diözese Magdeburg Ansprechpartner, wenn es um die Versorgung von erkrankten und verletzten Gästen geht. „Ab Dienstag, 12 Uhr, sind wir bis Sonntag täglich in Zwölf-Stunden-Schichten sowie vereinzelten Sonderschichten im Einsatz“, wird Andre Podschun, Referent für Einsatzdienste der Malteser, zitiert.
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Mit je zwei Rettungs- und Krankentransportwagen stehen die Helfer rund um die Uhr zur Verfügung. Dazu wird eine Unfallhilfsstelle – eine kleine Zeltstadt – aufgebaut, in der 20 bis 25 Sanitäter gemeinsam mit Notärzten mögliche Verletzungen behandeln.
Festival im Harz 2023: Wetter spielt bei Anzahl von medizinischen Versorgungen eine Rolle
„Wir sind unter anderem mit Beatmungsgeräten und Defibrillator ausgestattet, haben ein Lager mit einer breiten Palette von Medikamenten und Verbandsmaterial im Wert von 3.000 Euro. Und wir werden einen Infektionsschutzbereich aufbauen“, so Podschun.
Erstversorgungstrupps sind – ausgestattet mit Notfallrucksack, Funkgerät und Trage – zu Fuß auf dem Festivalgelände unterwegs. Eine kleine Sanitätsstation mit vier DLRG-Kräften auf dem Campingplatz ergänzt die medizinische Versorgung. Ab Donnerstag, wenn die Auftritte der großen Live-Bands auf dem Programm stehen, werden die Malteser auch im Bühnengraben Position beziehen.
„Im vergangenen Jahr hatten wir 600 Versorgungen, 22 Menschen mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Das war eine Ausnahme. Im Vergleich dazu hatten wir 2019 rund 1.100 Versorgungen und 33 Krankenhauseinweisungen“, macht der Fachmann deutlich. Der große Unterschied sei vor allem auf das Wetter zurückzuführen gewesen.
Rockharz Open Air: Peinlicher Messer-Vorfall und Ausnüchtern nach Tag im Tierkostüm
„Beim Rockharz Open Air haben wir in der Regel warmes, trockenes Wetter. Ohne Regen verwandelt sich das Festivalgelände fast in eine Wüste.“ Deshalb seien Augenreizungen, Atemwegsprobleme und Asthma sowie allergische Reaktionen besonders häufig.
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Sonnenbrand, Blasen an den Füßen, Kreislaufprobleme und übermäßiger Alkoholkonsum seien an der Tagesordnung. Aber auch ausgefallene Behandlungen gebe es: „Einmal hat sich jemand versehentlich auf die Spitze eines Messers gesetzt, was dem Betroffenen sehr peinlich war. Ein anderes Mal hatten wir regelmäßig jemanden da, der den ganzen Tag im Tierkostüm auf dem Festival war und dann immer zum Ausnüchtern zu uns kam.“