Ende vom Dornröschenschlaf
Wieserode/MZ. - Ein Semester lang haben Simone Böhme, Claudia Hubatsch, Stefanie Kahnt und Susanne Raabe an dem Projekt gearbeitet. Manchmal glich das Ganze einer Detektivarbeit, gab es doch nur spärliche Unterlagen zu der Geschichte des östlichen Parkteiles. Die heutige Waldfläche hatte wohl von Anfang an zur Parkanlage gehört und scheint recht unterschiedlich genutzt worden zu sein.
Eine Kirschplantage, eine Fohlenkoppel, ein Pflanzgarten und forstlich genutzte Bereiche gehören dazu. Weniges davon ist heute noch zu erkennen. Vor allem für den Laien. Auch die vier jungen Frauen, die in Bernburg Landschaftsarchitektur und Umweltplanung studieren, hatten, wie Simone Böhme gestand, Schwierigkeiten bei der Bestandsaufnahme.
Doch das entmutigte sie nicht. Die vielen Altgehölze, mehrere historische Wege, der natürliche Bach mit Quelle und viele andere Besonderheiten des Geländes inspirierten zu Vorschlägen, wie der östliche, elf Hektar große Teil des Parks genutzt werden könnte. Dabei lehnen sich die vier Studentinnen eng an das historische Vorbild an und wollen beispielsweise Kirschplantage, Fohlenkoppel und Pflanzgarten wiederbeleben. Eine Aufgabe, die viel Fingerspitzengefühl erfordert, denn der gesamte Landschaftspark Degenershausen steht unter Denkmalschutz. Heike Mortell, die oberste Gartendenkmalpflegerin Sachsen-Anhalts, wies darauf hin, dass hier auch die Auflagen eines Denkmals beachtet werden müssen. Beim Stichwort Kirschplantage kam von ihr jedoch der Hinweis, dieses noch einmal zu überdenken. Schließlich hätten unsere Vorfahren gemerkt, dass so etwas an der Stelle schlecht möglich ist. Warum dann also nicht von ihren Erfahrungen profitieren? Gerd Srocke, Vorsitzender des etwa 80 Mitglieder zählenden Fördervereins zur Erhaltung des Landschaftsparkes Degenershausen, freute sich bei der Projektvorstellung vor allem über die gute Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Anhalt.
Deren Studenten beschäftigten sich nicht das erste Mal mit Gestaltungsvorschlägen für den Park. Auch wenn wegen fehlender Mittel nicht alles gleich umgesetzt werden könne, seien die Planungen immens wichtig. "Wir wollen den Park für die Besucher noch mehr nutzbar und erlebbar machen", lautet sein Anspruch. Schließlich könne in Degenershausen mit seinem ruhigen Park sehr gut in die Natur eingetaucht werden.