Diakonie-Pflegedienst Diakonie-Pflegedienst: Altengerechtes Wohnen in Quedlinburg

Quedlinburg - Der Diakonie-Pflegedienst der Evangelischen Stiftung Neinstedt und die Wohnungsgenossenschaft Quedlinburg arbeiten im Kleerswohngebiet zusammen. Die Diakonie ist in die Erlenstraße 4 umgezogen, betreut aber weiter die Stadt und die Region um Quedlinburg. Jetzt hat die Genossenschaft in der sechsten Etage eine Musterwohnung geschaffen. Interessenten für barrierefreies Wohnen nebst ambulanter Pflege können sich einen Überblick über die Leistungen beider Partner verschaffen.
„Wir haben hier eine Ein-Raum-Wohnung. Genauso kann auf Wunsch aus zwei Wohnungen eine größere entstehen“, erklärt Vorstand Peter Stentzel. Und Vorstand Daniel Resch ergänzt, dass „sich das Angebot des betreuten Wohnens nicht auf die Erlenstraße 4 beschränkt“. Ein Wohnungsumbau kann je nach den Wünschen des späteren Nutzers vier bis sechs Wochen dauern, ohne Badsanierung deutlich weniger. Die Mieten richten sich dann nach dem erreichten Standard. Eine Ein-Raum-Wohnung in der Erlenstraße 4 umfasst 23,6 Quadratmeter. „Wichtig beim Umbau war die Möglichkeit, ein Pflegebett in der Wohnung aufstellen zu können“, erläutert Peter Stentzel die von beiden Partnern erarbeiteten Vorgaben.
„Unser Ziel bei der Kooperation war es, gemeinsam Voraussetzungen zu schaffen, damit Menschen so lange wie möglich in ihrem angestammten Wohnumfeld bleiben können - ambulante statt stationäre Pflege in einem Seniorenheim“, nennt Hans Jaekel, Vorstand der Evangelischen Stiftung, den Ansatz, von dem beide Seiten profitieren können: Mehr Wohnungsinteressenten und mehr Kunden bei der Pflege. Der Bereichsleiter Seniorenhilfe der Stiftung, Christian Franke, nennt als ersten Erfolg 25 Prozent mehr Pflegeverträge, Peter Stentzel zwei neue Nutzungsverträge seit März dieses Jahres. Und das Angebot an Pflegestationen könnte erweitert werden. „Wir haben Anfragen für die Süderstadt. Wenn sich alles weiter positiv entwickelt, ist dies durchaus möglich“, erklärt der Vorstand.
Kulturveranstaltungen im Angebot
Die Wohnungsgenossenschaft hat nicht nur die Diakonieräume und die Musterwohnung in der Erlenstraße 4 neu gestaltet, sondern inzwischen auch die Flure malermäßig instand setzen lassen. Jeder Flur hat eine andere Farbe erhalten. Im unteren Flur gibt es entsprechende Hinweise „Das erleichtert demenzkranken Menschen die Orientierung“, erklärt Christian Franke. Die Diakonie bietet neben den Pflegeleistungen ein Seniorenzentrum in der Erlenstraße 4 an. Die Veranstaltungen, zum Beispiel musischer Art, werden gut angenommen. Die Themenvielfalt komme an. „Wir haben schon viele Kontakte im Wohngebiet knüpfen können“, sagt der Bereichsleiter Seniorenhilfe. Neustes Pflegeangebot ist eine häusliche Beatmungspflege bzw. -entwöhnung nach Herzoperationen oder anderen Erkrankungen mit künstlicher Beatmung in Kooperation mit der Lungenklinik Ballenstedt.
Vorstand Hans Jaekel freut neben der stärkeren Präsenz, dass das Wohngebiet Kleers mit dem Engagement der Evangelischen Stiftung Neinstedt aufgewertet wird. Er verweist darauf, dass die Stiftung nach Tarif entlohnt und damit mit an der Spitze im Pflegedienst liegt. „Alles andere lehnen wir ab“, betont der Vorstand. Es seien aber Bezahlung und Leistung noch in Einklang zu bringen. Dazu müsse die Arbeit optimiert werden. Mit dem Umzug ins Kleersgebiet seien zum Beispiel oft schon kürzere Wege entstanden.
Ein neues Projekt zielt auch in die Richtung Kostenminimierung. Die Diakonie will ein Elektrofahrzeug anschaffen. Eine Strom-Tankstelle wird die Wohnungsgenossenschaft dann an der Erlenstraße 4 installieren lassen. Kompetenzen nutzen möchte die Diakonie mit Beratung des Fachkrankenhauses der Evangelischen Stiftung Neinstedt. Ob die Themen Psychiatrie und Suchterkrankungen auf Interesse stoßen, soll noch geprüft werden. (mz)

