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Denkmalschutz Denkmalschutz in Quedlinburg: Land Sachsen-Anhalt Millionen Sanierung von Schloss und Stiftskirche mit 7,6 Millionen Euro

Von Petra Korn 11.05.2019, 12:55
Fördergeldübergabe mit dem  Stiftsberg im Hintergrund: OB Frank Ruch (von rechts), Pfarrer Christoph Carstens, Wirtschaftsausschussvorsitzender Ulrich Thomas, Ministerpräsident Reiner Haseloff und Marc Melzer, Geschäftsleitung der IB Bank Sachsen-Anhalt
Fördergeldübergabe mit dem  Stiftsberg im Hintergrund: OB Frank Ruch (von rechts), Pfarrer Christoph Carstens, Wirtschaftsausschussvorsitzender Ulrich Thomas, Ministerpräsident Reiner Haseloff und Marc Melzer, Geschäftsleitung der IB Bank Sachsen-Anhalt Marco Junghans

Quedlinburg - Jetzt hat es die Stadt schwarz auf weiß: 7,6 Millionen Euro fließen nach Quedlinburg. Mit dem Eigenanteil der Stadt stehen damit 9,5 Millionen Euro bereit, um das Ensemble auf dem Stiftsberg zu sanieren und die Voraussetzungen zu schaffen, dass Besucher die Zusammengehörigkeit von Schloss und Stiftskirche in einem Rundgang erleben können.

„Es ist ein außerordentliches Ereignis für uns“, sagt Quedlinburgs Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU). Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat am Freitag den Förderbescheid mit in die Welterbestadt gebracht - und an den Oberbürgermeister übergeben. „Wir sind schon seit langem in großer Spannung“, erklärt Frank Ruch.

Stadt hatte Wettbewerb des Landes „Sachsen-Anhalt Kulturerbe“ gewonnen

Hatte doch die Stadt vor gut einem Jahr den Wettbewerb des Landes „Sachsen-Anhalt Kulturerbe“ gewonnen - und so das Signal erhalten, dass das Land das Projekt zur „Entwicklung und Neuausrichtung des Stiftsberges in Quedlinburg“ mit Unterstützung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) fördert.

In Quedlinburg habe die deutsche Nation ihren Anfang genommen, sagte Reiner Haseloff. Es sei der Lieblingsort des ersten deutschen Königs Heinrich gewesen mit dem historisch wie auch optisch herausragenden Stiftsberg. Einen solchen „festen Identifikationspunkt sollte man wie einen Augapfel hüten und pflegen“, so Haseloff.

Denkmalgerechte Sanierung wie am Residenzbau kann fortgesetzt werden

Volker Barth - Leiter des neu gebildeten Teams Stiftsberg bei der Stadtverwaltung, das die Umsetzung des Projektes betreuen wird, freut sich, dass alle Vorhaben, so wie sie eingereicht wurden, Zustimmung gefunden haben. Dabei gehe es zum einen um eine denkmalgerechte Sanierung des Ensembles.

„Wir können das, was wir am Residenzbau mit dem Förderprogramm ,Nationale Projekte des Städtebaus‘ begonnen haben, fortsetzen“, sagt Barth. Dachstuhl, obere Geschossdecken sowie die Fassaden der Stiftsgebäude sollen saniert und so auch das historische Bild verputzter Gebäude wiederhergestellt werden.

Neues Konzept für das Museum wird mit Kirchengemeinde umgesetzt

Für das neue Museumskonzept, das gemeinsam mit der Kirchengemeinde umgesetzt wird, sollen die Voraussetzungen für einen geschlossenen Rundgang geschaffen werden.

Dazu gehöre eine barrierearme Erschließung des Obergeschosses und das Hinzunehmen von Süd- und Westflügel zum Museumsbereich. „Wir werden die Räume so herrichten, dass man einen international ansprechenden neuen Museumsbereich installieren kann“, so Barth.

Als Quedlinburger freue er sich sehr, dass die Stadt einen solchen Förderbescheid erhalte, sagt Christoph Carstens, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde. In der gemeinsamen Arbeitsgruppe von Stadt und Kirchengemeinde seien viele Gedanken gewälzt, Ideen verworfen worden.

Bauarbeiten beginnen nach dem Ende der Sonderausstellung im Februar 2020

„Es ist ein krönender Abschluss, wenn man merkt, man ist angekommen, es funktioniert auch, und jetzt kann es umgesetzt werden“, so Carstens. Möglich sei das dank der „kontinuierlichen, stabilen Unterstützung des Landes“, sagt Frank Ruch.

„Und ich bin froh, dass der Stadtrat hier so mitzieht“, fügt er mit Blick auf den zu leistenden Eigenanteil hinzu. Umgesetzt werden soll das Projekt, nachdem die Sonderausstellung zu Heinrich I. im Februar 2020 beendet ist. (mz)