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Nach über 13 Jahren Cornelia Ahne gibt die Leitung der Gernröder Kinderfeuerwehr in jüngere Hände ab

Die Gernröder war die zweite Kinderfeuerwehr, die im Landkreis Harz ins Leben gerufen wurde. Wie es jetzt weitergeht.

Von Petra Korn 23.08.2021, 16:00
Das Maskottchen der Kinderfeuerwehr bleibt im Fahrzeug, das T-Shirt bekommt einen besonderen Platz: Nach mehr als 13 Jahren, in denen Cornelia Ahne die Kinderfeuerwehr in Gernrode  geleitet hat, hat sie dieses Ehrenamt nun in jüngere Hände abgegeben.
Das Maskottchen der Kinderfeuerwehr bleibt im Fahrzeug, das T-Shirt bekommt einen besonderen Platz: Nach mehr als 13 Jahren, in denen Cornelia Ahne die Kinderfeuerwehr in Gernrode geleitet hat, hat sie dieses Ehrenamt nun in jüngere Hände abgegeben. Foto: Petra Korn

Gernrode/MZ - Das hellblaue Kinderfeuerwehr-T-Shirt – für Cornelia Ahne in den vergangenen Jahren in ungezählten Stunden ein Begleiter - wird jetzt einen besonderen Platz bekommen. Denn für Dienstnachmittage wird es nicht mehr benötigt:

Nach mehr als 13 Jahren, in denen sie die Kinderfeuerwehr in Gernrode geleitet hat, hat Cornelia Ahne den Staffelstab nun weiter- und dieses Ehrenamt in jüngere Hände abgegeben. Die 54-Jährige hatte bei Kinderfeuerwehr von deren Gründung an die Verantwortung. „Da geht man schon mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, sagt sie.

Die Gernröder war die zweite Kinderfeuerwehr, die im Landkreis Harz ins Leben gerufen wurde, blickt Cornelia Ahne zurück. Angeregt worden sei die Gründung der Gruppe durch Lehrerin Uta Hennig, die in der Schule eine Arbeitsgemeinschaft Brandschutz leitete.

Der damalige Wehrleiter Peter Winter fragte Cornelia Ahne, Uta Hennig und Kerstin Bongort, ob sie sich vorstellen könnten, sich hier zu engagieren – „unsere Männer sind bei der Feuerwehr, da passte das“ -, und am 9. November 2007 wurde die Gruppe gegründet.

„Wir haben mit elf Kindern angefangen“, erzählt Cornelia Ahne, die ebenso wie Uta Hennig und Kerstin Bongort für die neue Aufgabe einen Workshop in Heyrothsberge besuchte und die Juleica-, die Ausbildung für Jugendleiter absolvierte.

Es begann mit elf Kindern, anfangs waren es mehr Mädchen, zuletzt mehr Jungen

Im Mittelpunkt der Arbeit mit den Kindern standen Themen wie Brandschutzerziehung, aber auch Knotenkunde, Erste Hilfe, gesunde Ernährung oder Verkehrserziehung, zu der die Polizei zu Gast war. „Um den Kindern zu erklären, wie die Feuerwehrfahrzeuge ausgestattet sind, was angezogen wird, wenn die Wehr ausrückt, haben uns die Kameraden der Einsatzgruppe unterstützt.“

Die Mädchen und Jungen der Kinderfeuerwehr nahmen an Wettkämpfen im Löschangriff nass teil, konnten ihr Wissen beim Erwerb der „Kinderflamme“ unter Beweis stellen. Sie waren mehr als einmal im Quedlinburger Depot zu Gast, und besucht wurden auch das Technische Hilfswerk, die feuerwehrtechnische Zentrale in Thale oder die Einsatzleitstelle des Landkreises Harz.

„Das waren Dinge, bei denen auch ich dazu gelernt habe“, sagt Cornelia Ahne. Mit den Kindern wurde aber auch gemeinsam Fasching gefeiert, gemeinsam wurden Drachen steigen gelassen. „Wir haben ganz viel gemacht“, sagt die Gernröderin.

„Auch zum Halbjahresabschluss haben wir uns immer etwas Neues einfallen lassen.“ Bei ihrer Arbeit habe die Kinderfeuerwehr „jederzeit Hilfe und Unterstützung“ bekommen – von der Einsatzabteilung ebenso wie vom Feuerwehrförderverein Gernrode, vom Landkreis Harz und Sponsoren, berichtet Cornelia Ahne.

Ab und an seien auch Schnuppertage veranstaltet worden. Wobei es an Zulauf nicht gemangelt habe, „es waren immer Kinder da.“ Im Durchschnitt 9 bis 12, im Jahr 2010 sogar 17; anfangs waren es mehr Mädchen, zuletzt mehr Jungs.

Dass coronabedingt im vergangenen Jahr ab dem Frühjahr gar nicht mehr mit den Kindern gearbeitet werden konnte - Cornelia Ahne wurde offiziell zum 1. Januar 2021 abberufen, aber, ebenfalls coronabedingt, erst kürzlich beim Tag der offenen Tür feierlich aus dem Amt verabschiedet -, bedauert sie sehr. „Das war schade.“

„Auch zum Halbjahresabschluss haben wir uns immer etwas Neues einfallen lassen.“

Cornelia Ahne, Freiwillige Feuerwehr Gernrode

Ziel der Arbeit der Kinderfeuerwehr sei, dass Interesse der Kinder zu wecken, zu erhalten und zu fördern – und sie weiterzuleiten zur Jugendfeuerwehr, sagt Cornelia Ahne. Sie freut sich, dass in der Einsatzabteilung heute auch zwei Kameraden aktiv sind, die bei der Kinderfeuerwehr angefangen haben.

„Und wir drei sind schon Omas“, fügt Cornelia Ahne mit einem Schmunzeln hinzu, die über die Jahre hinweg gemeinsam mit Uta Hennig und Kerstin Bongort in der Kinderfeuerwehr aktiv war. Schon bei der Jahreshauptversammlung 2019 habe sie dafür geworben, dass Jüngere Verantwortung übernehmen.

Das ist nun erfolgt; Carolin Winter ist neue Kinderfeuerwehrwartin. Sie sei pädagogisch ausgebildet und gehöre zur Einsatzgruppe der Gernröder Feuerwehr. „Das passt“, freut sich Cornelia Ahne.

Sie wird der Feuerwehr treu bleiben und arbeitet jetzt in der Alters- und Ehrenabteilung mit. „Ich engagiere mich gern ehrenamtlich“, sagt die Gernröderin, die beruflich im Büro im Julius-Kühn-Institut tätig ist.