Circus Probst Circus Probst in Quedlinburg:

Quedlinburg - Auf der Kleerswiese in Quedlinburg ist es bunt. Wohnwagen, Tiergehege, bunte Laster, ein rot-gelb gestreiftes Zelt: Der Circus Probst ist vom 12. bis 15. Oktober in Quedlinburg zu Gast.
Zu den Artisten und Dompteuren gehört Stephanie Probst. Die Juniorchefin des Familienunternehmens organisiert sich auf wenigen Quadratmetern: Ihr 13 Meter langes Wohnmobil biete alles, was andere auch hätten - Schlafzimmer, Bad, eine Spielecke für die kleine Tochter, „nur eben alles ein bisschen kleiner“, sagt sie.
Die 30-Jährige ist im Zirkus aufgewachsen, inmitten von Artisten und Tieren.
Circus Probst in Quedlinburg: Als Sechsjährige erstmals aufgetreten
Pferde haben es ihr dabei besonders angetan: „Egal, wo meine Eltern mit mir hingefahren sind - sie mussten immer stehenbleiben, wenn Pferde in der Nähe waren. Die wollte ich mir ansehen. Und ich wollte immer zum Ponyreiten.“
Als Sechsjährige stand sie dann zum ersten Mal mit vier Ponys in der Manege. Die Pferde im Miniformat sind niedlich anzusehen, gelten aber als stur.
Die kleine Stephanie bekam das zu spüren. „Für die Leute war’s süß, aber ich war am Verzweifeln“, erinnert sie sich an einen ihrer ersten Auftritte, bei dem die Tiere nicht immer das taten, was eigentlich geplant war.
Circus Probst in Quedlinburg: Auch Tiere haben mal einen schlechten Tag
Das ist auch heute manchmal noch so, doch dank ihrer Erfahrung weiß sie damit umzugehen.
„Das Publikum merkt nicht, ob die Tiere nur eine Runde laufen sollen oder eben doch zwei“, sagt Probst. Auch Tiere hätten mal einen schlechten Tag, und darauf müsse man eingehen: „Wir wollen die Tiere nicht brechen.“
Für ihre Dressuren beobachtet sie die Pferde beim Spielen: „Eins kann super gut steigen, ein anderes wieder nicht, weil es vielleicht Angst hat. Eins geht gerne auf den Knien, ein anderes legt sich gerne hin“, sagt Probst.
Auf diesen persönlichen Vorlieben der Vierbeiner werde dann aufgebaut. Gelernt hat Stephanie Probst ihr Handwerk bei Uwe Schwichtenberg, dem berühmten Dompteur vom DDR-Staatszirkus.
„Er war mein Lehrmeister“, sagt sie mit großem Respekt. Auf Tiere in der Manege will sie nicht verzichten: „Tiere gehören zum Zirkus - wenn man es gut macht.“
Seit Mitte März ist sie mit dem Circus Probst deutschlandweit unterwegs, die Tournee geht noch bis zum 12. November. Mehr als 350 Vorstellungen wird sie dann gegeben haben und in 40 Gastspielorten gewesen sein.
Ein Leben ohne Zirkus könne sie sich nicht vorstellen: „Zirkus, das ist für mich Leidenschaft. Er ist mein Leben.“ (mz)