Bürgerforum setzt auf eine große Meinungsvielfalt
Quedlinburg/MZ. - Die MZ stellt diese Parteien und Vereinigungen mit ihren Zielen und Mitgliederstrukturen vor. Heute: "Bürgerforum e. V."Im Jahr 2002 erhitzten sich die Gemüter in Heimburg, Cattenstedt, Wienrode, Hüttenrode und Westerhausen an der Gebührenentwicklung für die neuen Wasser- und Abwasseranschlüsse. Für viele Bürger Grund genug, sich in Bürgerinitiativen (BI) zusammen zu schließen und für ihre Rechte aktiv einzutreten. Mit soviel Erfolg und Engagement, dass sich die damals 24 BI-Mitglieder entschlossen, auch andere kommunale Problemfelder "zu beackern", wie es Dr. Klaus-Dieter Ziem, der Vereinsvorsitzende des Bürgerforums zum Ausdruck bringt. Mit den Kommunalwahlen im Jahr 2004 tritt das Bürgerforum als "Wählergemeinschaft der Bürgerinitiativen Harz e. V." in mehreren Gemeinden zur Wahl an. Es gelingt auf Anhieb, Mandate im Kreistag und fünf Gemeinderäten zu gewinnen und das "Bürgerforum" stellt seitdem auch den Bürgermeister in Heimburg. Nun soll auch im Jahr 2007 an die damaligen Wahlerfolge angeknüpft werden. "Wir haben es uns zum Ziel gestellt, mit sechs Vereinsmitgliedern in den neuen Kreistag einzuziehen", erklärt Dr. Klaus-Dieter Ziem.
Die Vorteile der Mitarbeit im Bürgerforum sieht der Vereinsvorsitzende in dem Fakt, dass es keinerlei Parteidisziplin im Verein gibt. "Wir stimmen immer nur nach unserem Gewissen ab." So werde es niemanden verübelt und es akzeptiert, wenn ein Vereinsmitglied anderer Meinung sei und dies auch in seinem Abstimmungsverhalten demonstriere. Und auch darum werden im Bürgerforum nur Mitglieder akzeptiert, die ohne Parteibindung sich für kommunalpolitische Belange einsetzen und sich "schlicht und ergreifend" mit Sachfragen auseinander setzen wollen. Einen wichtigen Schwerpunkt in ihrer Arbeit sieht das Bürgerforum in der Schulentwicklungsplanung. "Die Schulen im ländlichen Raum müssen erhalten bleiben und lange Fahrzeiten für alle Schüler vermieden werden", umreißt der Vereinsvorsitzende die Ziele des Bürgerforums. Dr. Klaus Dieter Ziem hofft zudem, dass der Verein die Bürgerinnen und Bürger erreicht, die unzufrieden, verdrossen und politikmüde seien, aber trotzdem innerlich noch bereit sind, einerseits Probleme anzugehen und anderseits den Abstand zu Rechts zu vergrößern. In der Umsetzung rechnet sich das Bürgerforum dabei gute Chancen aus, denn nur an der Basis seien die Probleme wirklich erkennbar und ein direkter Draht zu den Bürger herzustellen.