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Richtung Kreisstadt Bundesstraße 79 zwischen Quedlinburg und Halberstadt: Bauarbeiten für neuen Radweg beginnen

Von Benjamin Richter 14.05.2019, 10:39
Wo am Montag ein Haufen Sand durch die Luft flog, soll in Zukunft ein beidseitig befahrbarer Radweg verlaufen. Vor Weihnachten soll er fertig sein.
Wo am Montag ein Haufen Sand durch die Luft flog, soll in Zukunft ein beidseitig befahrbarer Radweg verlaufen. Vor Weihnachten soll er fertig sein. Richter

Münchenhof - Wer mit dem Fahrrad von Quedlinburg aus in die Kreisstadt Halberstadt fahren will, muss sich derzeit teils auf Feldwegen, teils am Rand von Landstraßen seinen Weg bahnen. Am Montag griffen Vertreter aus Politik und Verwaltung zu den Schaufeln, um im Harzer Radwegenetz die nächste Masche einzufädeln:

Mit dem ersten Spatenstich eröffneten sie die Bauarbeiten für einen neuen Radweg entlang der Bundesstraße 79. Die Strecke, die von der Autobahnabfahrt Quedlinburg-Mitte durch Münchenhof bis zum Abzweig auf die Kreisstraße 1322 nach Westerhausen reicht, soll bis Dezember fertig sein.

Radweg bis zum Abzweig der Kreisstraße nach Westerhausen soll bis Dezember fertig sein

„Das Radfahren erfreut sich zunehmender Beliebtheit“, sagte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel (CDU). „Bei den Radwegen besteht aber großer Nachholbedarf.“

So fänden Radfahrer nur an 25 Prozent der Bundesstraßen einen straßenbegleitenden Radweg vor, bei den Landesstraßen seien es sogar nur 15 Prozent. An stark befahrenen Straßen sei es wichtig, Verkehrssicherheit für Radfahrer herzustellen, betonte Uwe Langkammer „Diese Straße nutzen in 24 Stunden 8.000 Fahrzeuge“, bezifferte der Präsident der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt.

Sechs Ingenieur- und Straßenbaufirmen planen und bauen den Radweg aus Beton, der 4,7 Kilometer lang und 2,50 Meter breit werden soll. In Münchenhof ist dafür nicht genug Platz, dort verschmälert sich der Weg auf 2 Meter, wird dafür aber mit einem Sicherheitsstreifen von 50 Zentimetern zur Straße versehen.

Bau der rund 4,7 Kilometer langen Strecke soll rund 1,6 Millionen Euro kosten

Von den über 1,6 Millionen Euro, die die Strecke voraussichtlich kosten wird, zahlen der Wasserzweckverband Ostharz rund 450.000 Euro und die Stadtwerke Quedlinburg etwa 40.000 Euro. Der Rest wird aus der Bundeskasse finanziert. Parallel zum Bau des Radwegs werden eine Trinkwasserleitung, eine Abwasserdruckleitung und ein Stromkabel nach Münchenhof verlegt.

Der Quedlinburger Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) erklärte, es sei der richtige Schritt, den bestehenden Radweg von Quedlinburg zur A36 in Richtung Kreisstadt zu verlängern. „Wir sind eine touristische Metropole und müssen für unsere Gäste gute Bedingungen schaffen.“

Noch müssen Radfahrer, die von Quedlinburg nach Halberstadt wollen, lange Teile der Strecke am Straßenrand zurücklegen. Einen geschlossenen Radweg von der Welterbe- in die Kreisstadt soll es aber bereits zum Ende des Jahres geben, wie Stefan Hörold, Regionalbereichsleiter der Landesstraßenbaubehörde (LSBB), mitteilt.

Radweg zwischen Quedlinburg und Halberstadt soll Ende 2019 fertig sein

„Der Radweg an der Bundesstraße (B) 79 durch Münchenhof schließt die Trasse“, erklärt Hörold. Am Abzweig zur Kreisstraße 1322 nach Westerhausen, wo die  im Dezember 2018 freigegebene neue B79 nach Halberstadt beginnt, werden Radfahrer demnach zunächst auf die alte B79 nach Harsleben abbiegen, die zum Radweg rückgebaut wird. Von dort gibt es schon seit Längerem einen Radweg nach Halberstadt.

Dass der Impuls für den Weg ursprünglich aus dem kleinen Münchenhof kam, verriet der Landtagsabgeordnete Ulrich Thomas (CDU): „Menschen aus dem Ort sind an mich herangetreten, weil sie sich fragten, wie ihre Kinder zur Schule nach Quedlinburg kommen sollen.“ (mz)