Brocken Brocken: Gipfel des Harzes gekauft
Harzkreis/MZ. - Darüber informierte Klaus Kirchner, Vorstand der Harzsparkasse, auf Anfrage des Darlingeröders Eberhard Schröder (Die Linke) im Kreistag.
Zu den Immobilien auf der 1 142 Meter hohen Bergspitze gehören der Telekom-Turm und das Brockenhotel samt Touristensaal. Das Museum (Brockenhaus) nicht, wie der Vorstand gegenüber der MZ bestätigte. Das bleibt weiter im Eigentum des Landes Sachsen-Anhalt, der Brocken-Bahnhof im Eigentum der Harzer Schmalspurbahnen.
Neuer Eigentümer des Kuppenareals ist eine Erwerbsgesellschaft, deren Anteile sich je zur Hälfte die Kreissparkasse Wernigerode (jetzt Harzsparkasse) und die Norddeutsche Landesbank (Nord LB) teilen. Wie Klaus Kirchner, der auch Mitgeschäftsführer der Erwerbs-GmbH und Co KG ist, erklärte, habe er im vergangenen Jahr aus "zuverlässiger Quelle erfahren", dass die Deutsche Telekom AG mehrere Immobilien, darunter auch die Brockenkuppe, an eine amerikanische Investorengruppe verkaufen wollte. "Erfahrungsgemäß behalten diese dann Immobilien für etwa fünf, sechs Jahre, um sie dann meistbietend weiter zu verkaufen, vielleicht an arabische oder russische Interessenten", meinte er. Kirchner: "Der Brocken ist der Leuchtturm für Sachsen-Anhalt und die Region und darf nicht in ausländische Investorenhände gelangen." Nach zahlreichen Gesprächen mit der Telekom AG wurde der Brockengipfel aus dem Verkaufspaket herausgelöst. "Die Kaufsumme bewegt sich im Millionenbereich", sagte der Vorstand, ohne eine genaue Zahl nennen zu wollen. Auch sei der fernab der Öffentlichkeit vollzogene Kauf ordentlich über die Bühne gegangen. Die Verwaltungsräte der Geldinstitute, das Land Sachsen-Anhalt und die Sparkassenaufsicht waren informiert und hätten ihre Zustimmung gegeben. Bei der Sparkasse und der Nord LB gab es dazu die entsprechenden Gremienbeschlüsse, versicherte Kirchner.
"Wir haben keine besonderen Pläne mit der Kuppe, es soll alles so bleiben wie es ist", versicherte der Mitgeschäftsführer. Viel sei in dem Natur- und Landschaftsschutzgebiet (Nationalpark) ohnehin nicht möglich. Das zu dem Komplex gehörende Hotel wird weiter von seinem Pächter, Brockenwirt Hans Steinhoff, betrieben. Der Pachtvertrag läuft noch 17 Jahre. Technische Gebäude und einen Sendemast pachtete die Telekom nun langfristig. Die Deutsche Telekom AG erhielt das Gelände in Rechtsnachfolge der Deutschen Post der DDR, dies als Nachfolgerin der Reichspost.