"Quacksalber von Quedlinburg" Brettspiel Die Quacksalber von Quedlinburg: Was Hortkinder der Markt-Grundschule Quedlinburg davon halten

Quedlinburg/Berlin - Hoch oben über der Stadt thront die Stiftskirche mit ihren zwei markanten Türmen. Am Fuße des Berges, zwischen den kleinen Fachwerkhäuschen, herrscht reges Treiben: Der Basar von Quedlinburg hat seine Tore geöffnet und lockt Quacksalber, Wunderheiler und Kurpfuscher aus dem ganzen Harz an.
Aus Kesseln dampft und brodelt es, eine Wahrsagerin bietet ihre Liebestränke an, die Händler buhlen um die Gunst der Marktbesucher. Diese Szenerie stammt allerdings nicht aus einem Mittelalterfilm, sondern ist auf dem Cover des neuen Brettspiels „Die Quacksalber von Quedlinburg“ zu sehen.
Schmidt Spiele brachte „Die Quacksalber von Quedlinburg“ heraus
Das im März erschienene Spiel ist eine Neuheit aus dem Hause „Schmidt Spiele“, einem bekannten deutschen Spieleverlag, der auch die Klassiker „Mensch ärgere Dich nicht“ und „Kniffel“ entwickelt hat.
Doch bei seinem neuesten Produkt geht es nicht darum, andere Figuren herauszuschmeißen oder Punkte zu würfeln - es entführt die Spieler in das mittelalterliche Quedlinburg. Dort müssen sie sich mit anderen Quacksalbern messen, um herauszufinden, wer den besten Trank der ganzen Stadt brauen kann.
„Wir haben überlegt, welche Stadt dazu passen könnte“
Doch was hat das überhaupt mit Quedlinburg zu tun? „Als feststand, dass es in dem Spiel um Quacksalber und das Mittelalter gehen soll, überlegten wir, welche Stadt dazu passen könnte“, sagt Thorsten Gimmler, der Produktmanager bei „Schmidt Spiele“ ist und das Brettspiel mitentwickelt hat.
Irgendwann sei dann der Name von Quedlinburg gefallen, da es hier alte und noch gut erhaltene Fachwerkhäuser gibt, erinnert sich Thorsten Gimmler, der von der schönen Kulisse der Stadt schon gehört hatte. Eine Fotorecherche im Internet bestätigte seinen Eindruck.
„Das Mittelalter-Flair hat mich gleich überzeugt."
„Das Mittelalter-Flair hat mich gleich überzeugt. Der Illustrator hat sich daraufhin intensiver mit dem Thema beschäftigt, was die Menschen damals trugen, wie eine typische Szene ausgesehen haben könnte“, fügt er hinzu.
Daneben wollten die Entwickler natürlich auch etwas Typisches aus Quedlinburg zeigen. „Unsere Wahl fiel auf die Kirche, die nun auch auf dem Spielecover zu sehen ist“, sagt Thorsten Gimmler.
Die Entwicklung des Spiels hat ungefähr ein Jahr gedauert, erzählt der freie Autor Wolfgang Warsch, der die Idee zu dem Produkt hatte. „Eigentlich sollte es ursprünglich das Thema ,Wilder Westen‘ haben“, verrät der Österreicher. „Die Spieleentwickler des Verlags haben sich dann aber für das Mittelalter entschieden“, erzählt der 38-Jährige.
Spiel-Idee wechselte vom Wilden Westen ins Mittelalter
„So gefällt es mir aber richtig gut.“ Besonders spannend findet er an seiner Entwicklung, dass man sein Glück herausfordern muss. „Jeder Spieler muss immer wieder entscheiden, ob er noch mal in den Beutel greift und nicht vielleicht eine Knallerbse herauszieht, die den Kessel explodieren lässt“, sagt Wolfgang Warsch.
Blind in den Beutel zu fassen hat auch dem Viertklässler Felix Florschütz am besten gefallen. Zusammen mit den Schülerinnen Lara Sandig, Vanessa Krüger , Eva Wagentrotz und der Erzieherin Jana Stockmann hat er das Spiel im Hort der Quedlinburger Markt-Grundschule einem Härtetest unterzogen.
Das Resultat? „Bestanden“, sagt die zehnjährige Lara Sandig, die es am Anfang etwas schwierig fand. „Wenn man es aber verstanden hat, macht es richtig Spaß.“ Eva Wagentrotz fügt hinzu: „Und es ist total cool, dass es etwas mit Quedlinburg zu tun hat.“
Das Spiel ist für zwei bis vier Spieler ab zehn Jahren empfohlen. Es dauert etwa 45 Minuten und kostet rund 32 Euro. (mz)