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Bodetal-Therme entsteht auf altem Brauerei-Gelände

Von Gerd Alpermann 21.12.2007, 16:37
Eine schematische Darstellung der Planer zeigt die Anordnung der Gebäude. In der Mitte ist der gläserne Haupteingang zu sehen.
Eine schematische Darstellung der Planer zeigt die Anordnung der Gebäude. In der Mitte ist der gläserne Haupteingang zu sehen. Redaktion

Thale - Rund 35 Prozent von dieser Summe werden Fördermittel sein. Über eine so genanntes Private-Public-Partnership (Privat-öffentliche Partnerschaft) können 3,1 Millionen Euro Privatkapital durch das Planungsunternehmen einfließen. Die Stadt Thale wird für 30 Jahre 440 000 Euro als jährlichen Zuschuss geben.

Hinter diesen Zahlen stehen monatelange Beratungen mit den Ratsmitgliedern, erklärte Thomas Balcerowski gegenüber der MZ. Alle Schritte, finanzielle Risiken und fünf Planungen seien den Abgeordneten vorgestellt worden. Zwei ganz unterschiedliche Projekte, eine Herzensvariante und eine Kopfvariante, kamen schließlich in die engere Wahl. "Letztlich haben wir uns für die Kopfvariante entschieden", sagte der Bürgermeister.

Obwohl die erste Variante futuristische Bauelemente favorisierte und der Mehrheit der Ratsmitglieder ganz besonders zusagte, wurde die zweite Variante der Deyle Management GmbH aus Stuttgart ausgewählt. Entscheidend war, dass dort der Saunabereich deutlich größer ist, "in dem das Geld verdient wird", bekannte Thomas Balcerowski. Von der Wirtschaftlichkeit her habe keine andere Entscheidung getroffen werden können. Begonnen hatte die Idee Bodetal-Therme für den heutigen Bürgermeister bereits 2001. Damals habe er noch als Stadtrat an der Hubertus-Quelle an einem Gottesdienst teilgenommen, bei dem gesagt wurde, dass die Quelle nicht mehr nutzbar ist. Analyse-Ergebnisse bestätigten dies zu der Zeit.

Trotzdem ließ der ab 2001 amtierende Bürgermeister nicht locker. Eine neue Untersuchung und eine Bohrung bis in 85 Meter Tiefe zeigten, dass trotz der geologischen Besonderheiten des Harzrandes in Thale eine Nutzung möglich ist. "Damit hatte die Idee einer Bodetal-Therme eine Grundlage", wusste der Bürgermeister. Nun ging es darum, die Finanzierung auf die Beine zu stellen. 2004 kam vom Land eine Absage für das Tourismusprojekt. 2006 dagegen gab es eine neue Regierung und andere Prioritäten. Mit der Bodetal-Therme konnten nun die bisherigen Bemühungen in Thale, Kurstadt zu werden, ihren krönenden Abschluss finden. Es erfolgte eine europaweite Ausschreibung, die zu dem jetzt favorisierten Projekt führte.

Inzwischen sind die Planungen und Baugenehmigungen weit fortgeschritten. Im Mai kommenden Jahres soll für die Bodetal-Therme Baubeginn sein. Mit der Deyle-Gruppe, die unter dem Namen Starwaters auch Freizeiteinrichtungen betreibt, wurde einem Unternehmen das Vertrauen geschenkt, das bereits mehrere Referenzobjekte vorweisen kann. Dazu gehören die Königstherme in Königsbrunn, die Titania Therme in Neusäß, das Taubertsbergbad Mainz oder der HanseDom in Stralsund. Mit dem Unternehmen wurde ein Erbbaupachtvertrag mit Baukonzession über 30 Jahre geschlossen.

Mit der Therme sollen Voraussetzungen geschaffen werden, dass die Besucher der Stadt länger als bisher durchschnittlich drei Tage bleiben. Es entstehen 45 Arbeitsplätze mit Synergieeffekten für Zulieferer. In Vorbereitung wird eine Sole-Aufbereitungsanlage gebaut. Ein Parkhaus und neue Parkflächen, für die bereits einige Bäume gefällt worden sind, sollen die Tourismusbetriebe im Bodetal insgesamt entlasten.