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Rinderhaltung in Sachsen-Anhalt Erster Ausbruch der Blauzungenkrankheit: Tödlicher Virus im Harz nachgewiesen

Erstmals ist bei Rindern in Sachsen-Anhalt die Blauzungenkrankheit offiziell festgestellt worden. Das ist bislang zu dem Fall bekannt und so können Tiere vor einer Erkrankung geschützt werden.

Von DUR/us. Aktualisiert: 07.08.2024, 13:51
In einer Rinderhaltung in Wernigerode im Landkreis Harz ist die erste Infektion mit der Blauzungenkrankheit in Sachsen-Anhalt nachgewiesen worden.
In einer Rinderhaltung in Wernigerode im Landkreis Harz ist die erste Infektion mit der Blauzungenkrankheit in Sachsen-Anhalt nachgewiesen worden. Symbolbild: dpa

Wernigerode. - Im Landkreis Harz ist die Blauzungenkrankheit ausgebrochen, wie aus einer Mitteilung der Kreisverwaltung hervorgeht. Wie Amtstierarzt Rainer Miethig mitteilte, ist es der erste Nachweis der Tierseuche in Sachsen-Anhalt. Mit dem Nachweis verliere das gesamte Bundesland den Status „seuchenfrei“

Blauzungenkrankheit in Rinderhaltung im Altlandkreis Wernigerode festgestellt

Demnach wurde die Virusinfektion in einer Rinderhaltung im Altlandkreis Wernigerode festgestellt. „Das nationale Referenzlabor für Blauzungenkrankheit (BT) des Friedrich-Loeffler-Instituts bestätigt die erste Infektion mit Serotyp 3 (BT-Virus-3) bei einem Rind im Landkreis Harz“,  erklärt Amtstierarzt Dr. Rainer Miethig. Es sei gleichzeitig der erste Nachweis der Tierseuche in Sachsen-Anhalt.

Lesen Sie auch: Blauzungenkrankheit: Gefährliche Viruserkrankung breitet sich immer weiter aus

Es sei mit weiteren Ausbrüchen zu rechnen, wie es heißt. Betroffen von der Seuche seien vor allem Schafe, Ziegen und Rinder. Das BT-Virus-3 wurde bereits seit Herbst 2023 in den Niederlanden  festgestellt und verbreitete sich seitdem rasant.

Bislang seien fast 1.500 Ausbrüche von BT-Virus-3 in Niedersachsen, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz festgestellt worden, so die Kreisverwaltung weiter.

Virus der Blauzungenkrankheit wird durch Stechmücken übertragen

Das Virus der Blauzungenkrankheit wird durch blutsaugende Stechmücken (Gnitzen) übertragen und führt bei Wiederkäuern wie Schafen und Rindern zu akuten Verläufen mit Fressunlust, Apathie, hohem Fieber, Speichelfluss, Schwellungen des Kopfes, der Zunge und der Lippen sowie Entzündungen an den Klauen mit Lahmheit und geröteten Schleimhäuten. Auch Lamas und Alpakas könnten befallen werden. Im schlimmsten Fall sterben die Tiere an der Krankheit.

Einen effektiven Schutz vor klinischen Symptomen und einer Virusausbreitung könne eine Impfung mit Stoffen bieten, die Mitte Juni in Sachsen-Anhalt zugelassen wurde. 

Nähere Informationen gibt es unter den Rufnummern 03941/59704489 oder 03941/59704490.