Berufsschule hat jetzt einen Namen
Quedlinburg/MZ. - Während er als echter Quedlinburger einen Stadtführerlehrgang besuchte und ein Praktikum im Glasmuseum absolvierte, "fiel mir auf, dass dabei die jüngere Stadtgeschichte kaum Beachtung findet." Deshalb schlug er vor, seiner Schule den Namen des Begründers der Quedlinburger Samen- und Pflanzenzucht zu geben - Johann Peter Christian Heinrich Mette.
Mit diesem Namen setzte er sich auch in einem internen Wettbewerb an der Schule durch und durfte bei der feierlichen Veranstaltung einen kurzen Einblick in das Leben des 1735 in Ditfurt geborenen Unternehmers geben. Einziges Problem: Seine Präsentation zum Festakt musste er von vorher dreißig auf fünf Minuten kürzen. So blieb nur Zeit, die wichtigsten Verdienste, insbesondere um die Zuckerrübe, die sich auch im Firmenzeichen der Mettes wiederfindet, und die soziale Einstellung mit Betriebswohnungen und zusätzlichen Leistungen des 1806 in Quedlinburg verstorbenen Heinrich Mette darzustellen. Lang anhaltender Beifall war verdienter Lohn für den Vortrag des zwanzigjährigen Konstantin Kopp. Schulleiterin Elke Koch freute sich, "mit der Namensgebung ein Signal für die Zukunft zu setzen" und nicht als irgend eine Nummer im neuen Landkreis behandelt zu werden, "etwa BBS Nummer 3".
Dies unterstützte auch der noch amtierende Landrat Martin Skiebe, der ausdrücklich betonte, dass "es den Schülern und Lehrern nun möglich ist, sich mit dem Namen eines Quedlinburgers zu identifizieren." Die Qualitäten der Schüler der BBS bewiesen nicht nur die künftigen Erzieherinnen im zweiten Ausbildungsjahr der Fachschule für Sozialwesen mit ihrem Gesang, sondern auch Oliver Spröggel: Zur Verwunder- und Begeisterung der Anwesenden blies er auf dem Dudelsack, leider aber im Anzug und nicht im echten Kostüm. Den Auftakt zur Feier hatte der Spielmannszug gegeben, der im früheren Internat der Schule eine neue Übungsstätte gefunden hat und sich so für die Gastfreundschaft revanchierte. Peter-Jürgen Mette-Braem, Apotheker in Braunlage und ein direkter Nachfahre des Gründers, der in der Welterbestadt geboren und mit seinen Eltern 1959 nach der Enteignung in den Westen flüchten musste, bekannte sich zu seinem Geburtsort: "Ich bin tief mit Quedlinburg verwurzelt." Er sei stolz, dass er den Name "J. P. C. Heinrich Mette" an die Schule verleihen darf und damit die Verdienste Mettes in der Heimatstadt lebendig blieben. Er überreichte Bilder mit dem Porträt, die an allen Standorten der Schule angebracht werden sollen. Zugleich versprach er seine volle Unterstützung für die Bildungseinrichtung.