Berufsbildende Schulen unterstützen Waisenhaus
Quedlinburg/MZ. - Voller Herzlichkeit
Rückblende: Es war ein Sommer voller Herzlichkeit, reich an Erfahrungen und vielen neuen Freundschaften. Es war der Sommer 2004. Katrin Schramm und ihre Freundin Franziska Rebentisch aus Blankenburg genossen die schulfreie Zeit im fernen Paradies Sri Lanka, wo sie als "Mädchen für Alles" in verschiedenen Hotels arbeiteten. Einfach Schule und Studium hinter sich lassen und ein fernes Land mit seinen Leuten kennen lernen. Nach mehreren Monaten ging es im Herbst wieder zurück nach Deutschland - zum Studieren.
Weihnachten 2004 dann die Katastrophe. Eine Flutwelle nach einem Seebeben überrollt das Ferienparadies. Katrin und Franziska müssen am Fernseher mit ansehen, wie die Hotels und Städte, in denen sie nur wenige Wochen vorher so viel Spaß gehabt haben, binnen Sekunden verwüstet werden. "Wir haben dort so viel Gastfreundschaft und menschliche Wärme erlebt, dass es für uns einfach eine Herzensangelegenheit war, den Menschen in dieser Situation zu helfen."
Gesagt, getan. In der Familie und bei Bekannten sammelten die beiden erste Geldspenden, die sie direkt an Freunde in Sri Lanka überwiesen. "Doch das reichte uns nicht. Wir wollten mehr tun." Deswegen gründeten sie den Verein "sahana lanka e.V.". Ein Benefizkonzert und Vorträge an Schulen brachten bereits mehr als 5 000 Euro ein, die in Zusammenarbeit mit der UN-Jugendorganisation UNYF möglichst gerecht verteilt wurden.
Große Resonanz
Auch Elke Koch, Leiterin der Berufsbildenden Schulen Quedlinburg, wollte nicht tatenlos zusehen. In einer Neujahrsansprache Anfang 2005 rief sie Schüler und Kollegen dazu auf, durch Geldspenden Solidarität mit den Opfern zu zeigen. Die Resonanz übertraf alle Erwartungen. Die Schüler organisierten ganze Spendenaktionen, und der Erlös von Kuchenbasar und Salatbuffet kam komplett in den Spendentopf. Doch das Geld wollte niemand haben. "Wir sind da auf viele bürokratische Sackgassen gestoßen, weil wir konkret wissen wollten, wofür unser Geld verwendet werden sollte", erklärt Elke Koch die Schwierigkeiten. Doch dann erfuhr sie per Zeitung von "sahana lanka".
Drei Waisenhäuser, ein Krankenhaus und viele Privatpersonen erhalten Unterstützung. Sahana lanka hilft, und das schnell und unbürokratisch. Kurz nach der Katastrophe waren Katrin und Franziska vor Ort. "Dort haben wir uns gezielt hilfsbedürftige Projekte ausgesucht, die wir langfristig fördern wollen.
Mit der Spende der Berufsbildenden Schulen werden demnächst Bücher und Schreibmaterial für das größte Waisenhaus auf Sri Lanka gekauft, damit die Kinder dort auch eine Chance auf Bildung haben." Und vielleicht lässt sich sogar eine Partnerschaft mit dem Waisenhaus aufbauen. Denn schließlich bildet die Schule auch Erzieher, Kinderpfleger und Sozialassistenten aus.
Wer helfen möchte, kann dies über das Konto 750 40 04, Bankleitzahl 800 635 08, Stichwort: Seebeben, bei der Ostharzer Volksbank in Quedlinburg.