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Bankenfusion im Harz Bankenfusion im Harz: Sitz der neuen Harzer Volksbank ist Wernigerode

Von Ingo Kugenbuch 10.03.2014, 15:22
Die Vereinigte Volksbank (VV) und die Ostharzer Volksbank (OV) fusionieren. Die Vorstände der beiden Banken reichen sich vor dem Sitz der Ostharzer Volksbank in Quedlinburg die Hände (von links): Heino Oehring (OV), Wolfgang Riesenberg (VV), Bernd Grund (OV) und Hans-Heinrich Haase-Fricke (VV).
Die Vereinigte Volksbank (VV) und die Ostharzer Volksbank (OV) fusionieren. Die Vorstände der beiden Banken reichen sich vor dem Sitz der Ostharzer Volksbank in Quedlinburg die Hände (von links): Heino Oehring (OV), Wolfgang Riesenberg (VV), Bernd Grund (OV) und Hans-Heinrich Haase-Fricke (VV). CHRIS WOHLFELD Lizenz

Quedlinburg/MZ - Drei Millionen Euro ist die Grenze. Wenn es darüber hinaus geht, ist die Ostharzer Volksbank außen vor. „Das ist bei uns die Großkreditgrenze“, sagt Heino Oehring, Vorstand der Ostharzer Volksbank. Da bleibe die Frage: „Wollen wir den Kunden ziehen lassen, oder wollen wir ihn weiter begleiten?“ Die Ostharzer Volksbank hat sich für letzteres entschieden - ein Grund für die Fusion mit der Vereinigten Volksbank mit Sitz in Wernigerode. „Wir müssen uns entscheiden - wachsen oder weichen“, sagt Oehring.

Die Fusion soll rückwirkend zum 1. Januar 2014 erfolgen - allerdings braucht es dazu noch die Beschlüsse der Vertreterversammlungen beider Häuser im Mai. Fest steht schon: Sitz der neuen Volksbank im Harz wird Wernigerode sein. Die Bank sei Eigentümer des Grundstücks, und an dem dortigen Standort gebe es zudem noch die Möglichkeit, den Firmensitz auszubauen. Aus diesen Gründen werde die Führungsmannschaft der Bank dort konzentriert. In Quedlinburg und Aschersleben werde es dafür jeweils eine Direktion geben.

Einige Eckdaten der neuen großen Bank sind schon bekannt. Sie wird über eine Bilanzsumme von 800?Millionen Euro und ein Kreditvolumen von 1,4 Milliarden Euro verfügen. Das Geldhaus hat 72.000?Kunden, mehr als 20.000?Mitglieder, 220 Mitarbeiter und 29 Geschäftsstellen. Worüber der Vorstand noch schweigt, ist der Name des fusionierten Geldinstituts. „Derzeit prüfen noch die Juristen, wie die Bank heißen könnte“, sagt Hans-Heinrich Haase-Fricke, Vorstandssprecher der Vereinigten Volksbank. „Klar ist aber schon: ,Harz‘ wird darin vorkommen.“

Mitarbeiter ziehen mit

Möglich wäre zum Beispiel „Vereinigte Harzer Volksbank“ - denn die „Volksbank im Harz“ gibt es schon in Bad Grund und die „Volksbank Nordharz“ in Goslar. Dieser Name hätte noch einen Vorteil: Andere Volksbanken der Region könnten über kurz oder lang zum fusionierten Institut hinzustoßen. Laut Haase-Fricke wäre das durchaus erwünscht: „Wir wollen uns dem nicht verschließen.“

Als Gründe für die Fusion nennen die beiden Banken die demografische Entwicklung im Harz und im Salzlandkreis - die Bevölkerungszahl soll bis 2025 um bis zu 30 Prozent schrumpfen -, die anhaltende Niedrigzinsphase und das in Wernigerode, Halberstadt und Blankenburg überlappende Geschäftsgebiet. Für die Mitarbeiter sollen aus der Fusion keine Nachteile entstehen, betont Haase-Fricke. „Wir nehmen alle mit“, sagt er. Ein Personalabbau solle in den nächsten Jahren aber über die „normale Fluktuation“ erfolgen. „Wir haben keine großen Maßnahmen dazu geplant“, sagt der Volksbank-Chef.