Arbeitsmarkt Arbeitsmarkt: Nur ein Job reicht oft nicht aus

Quedlinburg/MZ - Im Landkreis Harz finanziell über die Runden zu kommen, wird ganz offensichtlich immer schwerer. Bis Ende des ersten Quartals 2013 haben rund 11 521 Harzer in einem oder mehreren Neben-Minijobs bis zu 450 Euro hinzuverdient. Das sind knapp zehn Prozent aller 118 612 Erwerbspersonen im Landkreis Harz.
Noch vor fünf Jahren waren es knapp 1 000 Menschen weniger, die einen Nebenjob aufnehmen mussten, um die Haushaltskasse aufzufüllen. Dennoch hat sich zum Vorjahreszeitraum die Zahl der geringfügig Beschäftigten um 0,2 Prozent im Landkreis Harz verringert. Im Bereich der Kommunalen Beschäftigungsagentur (Koba) Jobcenter Harz wurde sogar ein Rückgang von 1,4 Prozent bei den Minijobbern registriert. Verdienten sich 2012 noch 3 415 Menschen etwas zur Grundsicherung dazu, waren es im Mai 2013 nur noch knapp 3 000.
Also doch ein Rückgang bei den Minijobs? „Im Bereich der Koba definitiv“, sagt Koba-Chef Dirk Michelmann. „Aber auch die Zahl der von uns betreuten Menschen ist seit dem Vorjahr gesunken und sogar stärker als die der Minijobber, deshalb fällt deren Rückgang weniger deutlich aus.“ Die geringere Zahl der Leistungsberechtigten hat ihren Ursprung einerseits im demografischen Trend, andererseits in der erhöhten Fachkräftenachfrage, erklärt Michelmann. Dabei helfen unter anderem auch die Minijobs der Arbeitssuchenden. „Ein Minijob kann nämlich ein Einstieg in ein reguläres Arbeitsverhältnis sein. Wenn man dann genug verdient, braucht man keine Grundsicherung mehr. Auch deshalb sinken die Zahlen“.
Laut Statistik der Bundesarbeitsagentur waren rund 61 Prozent der geringfügig entlohnten Beschäftigten in Harz Frauen. Die Hauptgruppe sind die 25- bis 49-Jährigen. Spitzenbranchen für Minijobs im Harzkreis sind Handel, Instandhaltung, Kfz-Reparatur, Gast- und Reinigungsgewerbe sowie das Gesundheits- und Sozialwesen.