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Alte Dampfmaschine soll wieder «laufen»

Von Andreas Bürkner 12.09.2007, 15:43

Thale/MZ. - Angeschafft wurde die Dampfmaschine vom Eisenhüttenwerk Thale 1912 bei der Modernisierung des Walzwerkes und dem Bau der Blockstraße im Zuge der Aufrüstung vor dem ersten Weltkrieg. Dank besonnener "Hüttenknechte", wie damals die Arbeiter des größten Betriebes der Stadt volkstümlich bezeichnet wurden, erfolgte in den Jahren 1991 bis 1994 zumindest keine Verschrottung, sondern eine Eindeckung.

In zwei Bauabschnitten soll die alte Dampfmaschine restauriert und schließlich bis Ende 2008 für einen Vorführbetrieb reaktiviert werden. "Sie war bis zum letzten Arbeitstag am 11. September 1990 voll funktionstüchtig", so Frau Tichatschke. Das neue Leben wird allerdings motorgetrieben sein. Die Besucher sollen dabei von oben in das Innere des Ungetüms mit einem Schwungrad von sechs Meter achtzig Durchmesser blicken können. Im Original waren es sogar acht Meter, doch "bei der Reparatur 1972 wurde das jetzige Rad in den Krafterzeuger mit einer Leistung von 1 500 PS eingebaut", wie Projektleiter Eberhard Quasthoff, Geschäftsführer der Maschinenfabrik Thale, erläuterte.

Das Gesamtvolumen des Projektes von 432 000 Euro wird vom Land Sachsen-Anhalt, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Kreissparkasse Quedlinburg, Lotto-Toto Sachsen-Anhalt sowie Stadt, Stadtwerke und Schunk GmbH Thale gefördert. Vorausgegangen war seit 2000 bereits die Sanierung der originalen Maschinenhalle sowie der Anbau eines Besuchereingangs.

Rolf Schwanecke und Frank Götze werden, unterstützt durch die ARGE Quedlinburg, für die nächsten drei Jahre die Pflege der Maschinen übernehmen. Die einst zur Dampfmaschine gehörende Blockwalzstraße soll zumindest als Bild auf Leinwand im Anbau entstehen, auch, damit neue Besucher angelockt werden, wie Fans der Bahn, die "sich für alles interessieren, was durch Dampf bewegt wird", wie die Hüttenmuseumsleiterin anmerkte.