1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. Nach der Kommunalwahl im Harz: AfD in Falkenstein zweitstärkste Kraft - so sieht jetzt der Stadtrat aus

Nach der Kommunalwahl im Harz AfD in Falkenstein zweitstärkste Kraft - so sieht jetzt der Stadtrat aus

Der neue Stadtrat von Falkenstein/Harz hat sich konstituiert. Die CDU bildet mit der Linkspartei eine Fraktion. Welche Parteien und Wählergruppen wollen künftig noch zusammenarbeiten? Wo steht die AfD?

Von Rita Kunze 06.07.2024, 15:00
Die an Jahren ältesten und jüngsten Stadtratsmitglieder, Petra Knippertz (Linke) und Christian Apel (AfD), zählen die Stimmen der geheimen Wahl zum Stadtratsvorsitzenden aus.
Die an Jahren ältesten und jüngsten Stadtratsmitglieder, Petra Knippertz (Linke) und Christian Apel (AfD), zählen die Stimmen der geheimen Wahl zum Stadtratsvorsitzenden aus. Foto: Kunze

Falkenstein/Harz/MZ. - „Fünf Jahre, die anspruchsvoll werden“ - so beschreibt Vorsitzender Jürgen Recht die Zeit, die vor dem neu gewählten Stadtrat der Stadt Falkenstein/Harz liegt. Das Gremium war in dieser Woche zu seiner konstituierenden Sitzung im Dorfgemeinschaftshaus Wieserode zusammengekommen.

Drei Fraktionen teilen sich die 20 Sitze im neuen Stadtrat. Zum ersten Mal dort vertreten ist die AfD. Sie ist zwar bei den Wahlen als zweitstärkste Kraft nach der CDU hervorgegangen, bildet aber die kleinste Fraktion im Kommunalparlament.

Wählergemeinschaft Falkenstein ist größte Fraktion

Die meisten Sitze, nämlich neun, vereint die Wählergemeinschaft Falkenstein auf sich. Hier haben sich das Bürgerforum Falkenstein (BFF, 3 Sitze), Freie Wähler (2), SPD (1), MeinDorf MeisDorf (2) und die Kommunale Wählervereinigung Pansfelde (KWV, 1) zusammengeschlossen. Fraktionsvorsitzender ist Jürgen Recht (BFF).

Die CDU (6 Sitze) arbeitet mit der Linken (1) in der Fraktion Die Falkensteiner zusammen; sie hat damit sieben Sitze. Den Fraktionsvorsitz hat kommissarisch Klaus Wycisk (CDU) übernommen. Die AfD bildet mit vier Sitzen eine Fraktion, Vorsitzender ist Patrick Koch.

Stadtratsvorsitzender ist wie schon in den vergangenen fünf Jahren Jürgen Recht vom Bürgerforum Falkenstein. In der geheim durchgeführten Wahl setzte sich der Ermslebener gegen den AfD-Kandidaten Patrick Koch aus Endorf durch. Von den 15 Ratsmitgliedern - fünf waren nicht anwesend - gaben neun Jürgen Recht ihre Stimme; sechs votierten für Patrick Koch. Der AfD-Kandidat war am 9. Juni mit insgesamt 934 Stimmen in den Stadtrat gewählt worden - mehr, als jeder andere Kandidat auf sich vereinen konnte.

    Ebenfalls in geheimer Abstimmung wurden die beiden stellvertretenden Ratsvorsitzenden gewählt. Als erster Stellvertreter vorgeschlagen und gewählt wurde Kristin Eichmann-Rank (CDU), die diesen Posten auch in der vergangenen Legislaturperiode innehatte.

    Zweiter Stellvertreter ist Patrick Koch. Der AfD-Kandidat wurde mit neun Stimmen bei sechs Enthaltungen in das Amt gewählt.

    Jürgen Recht umriss in wenigen Sätzen die wichtigsten Aufgaben, mit denen sich das Kommunalparlament beschäftigen muss: An erster Stelle steht demnach ein solider Haushalt, der über das Wohl und Wehe der Stadt entscheide. Zu den größten Aufgaben gehört zugleich der Straßenbau im Ortsteil Reinstedt; dort soll gemeinsam mit dem Landkreis Harz die Ortsdurchfahrt erneuert werden - das, so Recht, sei den Einwohnern seit Jahren versprochen worden. Seit mittlerweile drei Jahrzehnten ungeklärt ist derweil die Frage des Hochwasserschutzes im Selketal. Dort soll es Ende dieses Jahres eine Antwort geben. Eine weitere Aufgabe sei es, dem Leerstand in der Stadt zu begegnen. In Ermsleben etwa seien mehr als 80 Häuser verwaist, da gelte es, in den kommenden Jahren Lösungsansätze zu finden.