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Abbaupläne machen auch Forstbetrieb Sorgen

Von PETRA KORN 10.12.2010, 14:17

BALLENSTEDT/MZ. - "Wir haben mittlerweile 65 Hektar aufgeforstet." Darunter, so berichtet Karl Busche vom Landwirtschafts- und Forstbetrieb Ballenstedt-Meisdorf Sachsen-Anhalts Landwirtschafts- und Umweltminister Hermann Onko Aeikens bei einer Rundfahrt durch den Wald des Unternehmens, sind 30 Hektar Douglasie, zwischen welche punktuell Laubbäume gepflanzt worden. Andere Flächen wurden mit einem Mix unter anderem aus Fichten, Douglasien, Eichen, Buchen und Ahorn bepflanzt, so genannte Gatter mit Wildkirschen- und Wildapfel-Bäumen, "um hier auch eine Vielfalt reinzubekommen", erläutert Karl Busche.

Er macht aber zugleich deutlich, dass es Privatwaldbesitzern oft "schwer gemacht" wird: "So wird zum Beispiel behauptet, dass wir zu viel abholzen." Als Landeswald sei man "besonders verpflichtet, auf Dinge Rücksicht zu nehmen, die über die gesetzliche Forderung hinaus gehen", so der Minister und: "Wir haben sehr tüchtige Privatwaldbesitzer. In Sachsen-Anhalt wächst immer noch deutlich mehr Holz hinzu, als eingeschlagen wird."

Gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Ulrich Thomas (CDU) besuchte der Minister den Landwirtschafts- und Forstbetrieb, um sich über dessen Arbeit, die Situation sowie Probleme zu informieren. Das Unternehmen, das seit 2006 in der Region aktiv ist und vier Mitarbeiter hat, bewirtschaftet inzwischen 780 Hektar Fläche. Aufgebaut wurde zudem ein Holzhof in Ballenstedt, in welchem schnell wachsende Robinien angepflanzt und zu Holzschnitzel verarbeitet werden.

"Schwerpunkt ist der Forstbetrieb", so Karl Busche, der im Gespräch mit dem Minister auch Projekte, wie die Pflanzung von Nordmanntannen, welche später einmal direkt vor Ort als Weihnachtsbäume verkauft werden sollen, vorstellte, außerdem eine Reihe von Fragen bzw. Problemen benannte.

Dazu gehörten zum Beispiel die zahlreichen Mäuse, die im vergangenen Winter die jungen Pflanzen angefressen haben, und deren Population in diesem Jahr noch stärker ist, aber auch die Frage der Verkehrssicherungspflicht. Durch den Wald des Landwirtschafts- und Forstbetriebes führt der Selkestieg, und das Unternehmen bemüht sich ebenfalls, der Verkehrssicherungspflicht nachzukommen. "Aber es gibt immer ein Restrisiko. Wer trägt das?"

Ein Thema war ebenso das im Gespräch befindliche Vorhaben, an den Rehköpfen Grauwacke abzubauen. Der Wald der Busches grenzt direkt an das dafür vorgesehene Areal. "Wir sind nicht begeistert", verweist Karl Busche unter anderem auf Befürchtungen, dass das Auswirkungen für den Wasserhaushalt des eigenen Waldes haben wird, und die mit einem Steinbruch verbundene Staubbildung. "Das", so der Minister, "sind Dinge, die dann im Verfahren abgeprüft werden."