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Silvesternacht 43 Polizeieinsätze Silvester im Landkreis Harz: 13 Streifenwagen unterwegs wegen Einbruch und Bedrohung

Von Benjamin Richter 02.01.2020, 11:06
Einen guten Blick auf das Feuerwerk rund um die Westerhäuser Straße bietet um Mitternacht die Straße „In den Weinbergen“ in Quedlinburg.
Einen guten Blick auf das Feuerwerk rund um die Westerhäuser Straße bietet um Mitternacht die Straße „In den Weinbergen“ in Quedlinburg. Marko Heiroth

Quedlinburg/Badeborn - Die Nacht vom alten zum neuen Jahr gehört für die Polizei zu den anstrengendsten Zeiten überhaupt. „Es kommen Notrufe ohne Ende rein“, schildert Benno Hahne, Polizeihauptkommissar im Revier Harz. „Wir können gar nicht alle bedienen.“

Vielmehr müssten die Beamten zwischen wichtigen und in dieser Nacht nicht ganz so wichtigen Einsätzen unterscheiden. „Auf die Lärmschutzverordnung können wir an Silvester keine Rücksicht nehmen“, erklärt Hahne. In dieser einen Nacht im Jahr müssten die Menschen es hinnehmen, wenn ihre Nachbarn laute Musik hörten.

13 Streifenwagen sind in der Silvesternacht im Landkreis Harz unterwegs

Für die Polizisten, die an Silvester im Kreis Harz in 13 Einsatzwagen - davon acht vom Polizeirevier Harz und fünf von der Polizeiinspektion Magdeburg - unterwegs waren, gab es alle Hände voll zu tun, wie Hahne darlegt. „Insgesamt gab es in der Silvesternacht 43 Einsätze für die Polizei des Landkreises.“

In Quedlinburg ist demnach am Neujahrsmorgen ein und derselbe Täter zunächst in ein Hotel und wenige Stunden später in ein Kleidungsgeschäft eingebrochen. Der erste Einbruch, der sich im Harzweg abspielte, wurde gegen 6 Uhr bemerkt, von dem zweiten erfuhr das Polizeirevier gegen 10 Uhr durch einen Notruf.

„Ein aufmerksamer Bürger hat uns alarmiert, dass sich dort jemand an der Eingangstür zu schaffen macht.“ Wenige Minuten später waren die Beamten vor Ort in der Heiligegeiststraße - und konnten den Mann auf frischer Tat stellen, der bei dem zweiten Einbruch einen Komplizen hatte. Die zwei hatten versucht, einen Tresor zu öffnen.

Polizei nahm am Neujahrsmorgen zwei Einbrecher in Quedlinburg fest

Als das misslang, stopften sie Kleidungsstücke in blaue Säcke und liefen aus dem Geschäft - und der Polizei in die Arme. Die beiden Einbrecher wurden laut Hahne nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft vorläufig festgenommen. Der Wert des Diebesguts beläuft sich nach ersten Schätzungen auf über 5.000 Euro.

Beim ersten Einbruch hatte der 36-jährige Täter nach Polizeiangaben ebenfalls versucht, einen Tresor zu öffnen, und war, als dies gleichfalls gescheitert war, mit Lebensmitteln geflüchtet. Wie Benno Hahne hinzufügt, standen beide Männer unter Drogen und sehen einem beschleunigten Verfahren entgegen.

In Badeborn brannte ein Hundezwinger, in Heimburg gab es einen Wohnungsbrand

Zu kleineren Bränden kam es laut Polizei zum Jahreswechsel in Badeborn und Heimburg. In Badeborn stand an Silvester gegen 17.15 Uhr ein Hundezwinger in der Grünen Gasse in Flammen. Die Feuerwehr konnte die Situation schnell entschärfen.

Wie Hahne hinzufügt, ziehe das Revier auf der Suche nach dem Grund für das Feuer in den kommenden Tagen einen Brandursachenermittler hinzu. In Heimburg fing ein Wohnobjekt an Neujahr um 0.25 Uhr und dann noch einmal um 6 Uhr Feuer; die Beamten schließen nicht aus, dass es sich um Brandstiftung handelt.

Mit einer Bedrohungslage sahen sich die Beamten in Wernigerode, wo ein englischer Staatsbürger einen deutschen mit einem Messer bedroht habe, konfrontiert, fährt Hahne fort. Zudem habe es in Wernigerode eine Bombendrohung in einer Gaststätte gegeben.

Und dann rief der Lärm der Silvesternacht noch ein paar tierische Unruhestifter auf den Plan: Vier Kühe standen am Mittwoch gegen 8.30 Uhr auf der Fahrbahn der B244 bei Schmatzfeld. „Es ist zu vermuten, dass die Kühe durch die Böller beunruhigt wurden und deshalb aus ihrer Unterkunft ausbrachen“, mutmaßt der Polizeihauptkommissar. Als die Beamten eintrafen, hatte der Eigentümer die Tiere aber schon von der Straße geholt. (mz)