23.000 Kilometer 23.000 Kilometer, zwei Jahre: Robby Clemens ist vom Nordpol zum Südpol gelaufen

Quedlinburg - Er hat die Welt umrundet und ist durch Asien gelaufen. Ab April 2017 hat sich Robby Clemens dann einen weiteren Lebenstraum erfüllt: zu Fuß vom Nordpol zum Südpol zu gelangen. Über diese ungewöhnliche, 22 Monate dauernde Reise wird der Extremsportler aus Hohenmölsen (Burgenlandkreis) am Dienstag, 11. Juni, 19.30 Uhr, im Klub im Kultur- und Heimatverein in der Seniorenresidenz „Azurit“ berichten.
Nach 2009, als er über einen Vortrag über seinen Lauf „Zu Fuß durch die Welt“ hielt, und 2017, als sein Lauf durch Asien im Mittelpunkt stand, ist Robby Clemens damit zum dritten Mal zu Gast beim Klub im Kultur- und Heimatverein. „Uns haben die Atmosphäre, das Interesse sowie die aufmerksamen Gäste sehr beeindruckt“, sagt er.
Robby Clemens befreite sich durch das Laufen von seiner Nikotin- und Alkoholsucht
Laufen – das ist für Robby Clemens, Jahrgang 1961, zum Leben geworden. Vor dem Extremsport hatte der Hohenmölsener einen Handwerksbetrieb geführt; die Zahlungsmoral der Kunden trieb das mittelständische Unternehmen in den Ruin. Robby Clemens und seine Familie verloren alles.
Für den Vater zweier erwachsener Kinder endete das in einer schweren Nikotin- und Alkoholsucht – die er mit dem Laufen überwand. Er absolviert Halbmarathon- sowie Marathon-Strecken und startet oft auch für wohltätige Zwecke bei Benefizläufen.
Nach der Weltumrundung im Jahr 2007 in Ost-West-Richtung und mehr als 13.000 Kilometern in 311 Tagen war es für Robby Clemens ein neuer Traum, vom Nord- zum Südpol zu laufen. Er startete am Nordpol bei Temperaturen unterhalb von minus 50 Grad auf den Weg durch die Eiswüste, er querte Grönland und gelangte dann per Flugzeug nach Kanada.
Er passierte die Metropolen New York, Washington DC und Houston, durchlief Mittelamerika und die tropischen Klimazonen Südamerikas. Zuletzt flog er noch zu einer russischen Antarktis-Station. Dort, nicht ganz, aber fast am Südpol, endet seine Reise nach mehr als 23.000 Kilometern und fast zwei Jahren.
„Auf dem Weg haben mich viele Menschen kurz spontan begleitet“
23.000 Kilometer – das bedeutet nicht nur unterschiedlichste, faszinierende Landschaften, sondern auch die Begegnung mit vielen Menschen. „Ich war fast immer allein unterwegs“, sagt Robby Clemens und fügt hinzu: „Auf dem Weg haben mich viele Menschen aus den Ländern kurz spontan begleitet.“ Überhaupt: „Meine Kilometer sind die Menschen, denen ich begegnen durfte“, so der Extremsportler.
Der Vortrag „Zu Fuß vom Nordpol in Richtung Südpol“ findet am 11. Juni, 19.30 Uhr, in der Seniorenresidenz „Azurit“, Lange Gasse 10 in Quedlinburg, statt. Interessierte sind dazu herzlich eingeladen. (mz)