18. März: Bodetal Therme 18. März: Bodetal Therme: Der Leuchtturm ist jetzt offen

THALE/MZ. - Am Freitag ging für Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU) und für die Bürger selbst ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Die Bodestadt hat endlich wieder einen riesen Schritt in Richtung Kurort, der sie seit 1836 eigentlich ist, getan. Nach 18 Monaten Bauzeit wurde nun feierlich die nagelneue Bodetal Therme, die überwiegend mit dem radonhaltigen Wasser der vor Jahren wieder aktivierten Hubertusquelle gespeist wird, eröffnet. Und wie es bei einem solch denkwürdigen Tag und feierlichen Akt so ist, gab es jede Menge Redner, die viel lobende Worte fanden und ihre Anerkennung gegenüber allen Beteiligten kund taten. Doch alle waren sich letztendlich einig: Mit der Therme hat Thale nun einen Leuchtturm, der die Region wirtschaftlich und vor allem touristisch stärken wird.
Manche sprachen vor den über 200 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Kirche sogar von einer "weiteren Perle in der Tourismuskrone" des Harzes. Selbst Andreas Mann, der als MDR-Moderator durch die Eröffnung führte, sieht die Bodetal Therme als einen Grund mehr, Thale zu besuchen. Und dabei gebe es schon tausend Gründe. Landeswirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) sprach von einem "schönen Tag am Ende einer Investitionsphase, wo ein Konzept Tourismus und Gesundheit" beginnt, aufzugehen. Doch entscheidend dabei ist und war, dass es "Leute an der Spitze der Kommunalpolitik wie Thales Stadträte gibt, die solche Konzepte auf den Weg bringen und dahinter stehen". Vor allem lobte der Minister das Privatengagement von André Kleinheisterkamp als Investor, der nun mit am Zukunftskonzept 2015 des Landes mitgeschrieben habe. Damit sei auch das so genannte PPP-Projekt (Privat-Öffentliche-Partnerschaft) in Sachsen-Anhalt aufgegangen, was einzigartig und durchaus nachahmenswert sei.
Allerdings machte Haseloff auch einen kleinen Schwenk in Richtung Bad Suderode, nachdem dort der Unmut über die Bodetal Therme als Konkurrenzunternehmen gewachsen ist, das Kurzentrum aber mit seiner Überlebenschance zu kämpfen hat. "Ich wünsche mir eine Kooperation mit den Harzorten Altenbrak und Treseburg, aber vor allem mit Bad Suderode", ließ der Wirtschaftsminister kurz anklingen. Für ihn sei es wichtig, die Stärken zu stärken und Investitionsentscheidungen nach den Angeboten in der Region zu treffen.
Investor André Kleinheisterkamp fasste sich indes kurz. Seine Freude über den realisierten Thermenneubau war ihm ins Gesicht geschrieben. Für ihn war der Freitag "einfach nur sagenhaft". Und das habe er angefangen von den Planern um Uwe Dyle aus Stuttgart über die Baufirma ED Züblin aus Stuttgart, Generalmanager Markus Bloching bis hin zu den 40 neuen Mitarbeitern, die in den letzten Tagen vor der Eröffnung fast rund um die Uhr gearbeitet haben, zu verdanken.
Ein "schöner Tag für die Stadt Thale und für mich" war es auch für Bürgermeister Thomas Balcerowski, der selbst für einen weiteren Höhepunkt sorgte. Er musste in einem rot-weiß gestreiften Badeanzug wie aus Kaisers Zeiten anbaden und hatte damit seinen Wetteinsatz eingelöst. Denn er hatte einst mit MDR-Moderator Matthias Gold beim Bühnentalk zum Sachsen-Anhalt-Tag im Juni 2009 gewettet, dass die Therme schon im November 2010 ihre Pforten öffnen werde, was mit dem Termin am Freitag widerlegt wurde. Sozusagen aus Solidarität gingen neben dem Stadtchef und dem Moderator auch der Investor, Planer sowie Bauchef gleich gekleidet mit ins Kurwasser. Einige Meter geschwommen, stießen alle im Wasser auf Hocker sitzend an der Poolbar auf den großen Erfolg des Jahres 2011 an.
Mit von der Badepartie waren auch Thales evangelische Pastorin Ursula Meckel und Pfarrer i.R. Wolfgang Janotta (ehem. St. Mathilde Quedlinburg). Beide nahmen nämlich die geistliche Weihe der Therme vor und gaben ihr den Segen.
Damit es auch entsprechende Erinnerungen an Freitag gibt, überreichte Stephan Klier von der Züblin AG einen riesigen Schlüssel aus Edelstahl an den Investor und den Planer, der einen "im neuen Haus einen würdigen Platz finden möge". Und zu guter Letzt verewigten sich der Minister, der Investor und Bürgermeister im "Goldenen Buch" der Stadt.