Eil
Repressalien im Knast Naumburg Zwangsarbeit für einen Möbelriesen - ein einst Inhaftierter berichtet
Jens Asche opponierte gegen die SED, landete im DDR-Gefängnis – und musste in Naumburg für Ikea arbeiten. Sein Leben teilt sich seither in ein „Davor“ und und „Danach“. Jetzt besuchte der 65-Jährige den Ort, der ihm unfassbares Leid brachte.
Aktualisiert: 05.01.2025, 11:13
Naumburg. - Die Emotion sucht sich einen Weg über die Atmung. Äußerlich ist Jens Asche nichts anzumerken, doch dann muss er stehen bleiben und Luft holen. „Ja“, sagt er, „das rüttelt mich jetzt durch.“ Jens Asche steht vor einer abgeschlossenen, verwitterten Halle, gelegen knapp zwei Kilometer östlich vom Zentrum Naumburgs in Sachsen-Anhalt. Vor 40 Jahren hat hier immer jener Bus gehalten, der ihn und weitere politische DDR-Häftlinge vom Gefängnis zum Volkseigenen Betrieb Metallwaren (Mewa) brachte.